Die Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie haben im ersten Quartal ein leichtes Umsatzplus von 2,1 Prozent erzielt. Die Auftragseingänge brachen aber um 16,8 Prozent ein. Der starke Franken drückt weiter auf die Margen.
Das leichte Umsatzplus kam allein aufgrund der um 10,6 Prozent gewachsenen Inlandumsätze zustande, teilte der Branchenverband Swissmem am Donnerstag mit. Die Auslandumsätze gingen um 0,5 Prozent zurück.
Die noch tiefere Bewertung des Euro bei rund 1,20 Fr. nach 1,29 im Vorjahresquartal bewirkte nach wie vor einen hohen Margendruck. Die Impulse aus Asien fielen im ersten Quartal 2012 dahin.
Exporte nach China sinken stark
Während die Exporte nach Japan stabil blieben, sackten sie in den wichtigsten Märkten China um 40, Indien um 18 und Südkorea um 16 Prozent ab.
Allerdings fiel die Exportentwicklung nach China im Vorjahresquartal überaus positiv aus. Im Mehrjahresvergleich wiesen die Exporte ein ähnliches Volumen wie etwa in den Jahren 2007 bis 2009 auf.
In die USA wuchsen die Exporte hingegen um 6,6 Prozent. In die EU lieferten die Unternehmen 7,1 Prozent weniger als zu Beginn 2011. Die EU ist mit einem Exportanteil von 60 Prozent der wichtigste Handelspartner der MEM-Industrie.
In den Hauptmarkt Deutschland schrumpfte der Export leicht um 2,5 Prozent. Grund für den Rückgang bei den EU-Exporten ist gemäss Swissmem das wegen der Sparpolitik zurückhaltende Investitionsklima.
Einbruch bei den Aufträgen
Bei den Auftragseingängen erlitt die Branche einen herben Rückschlag von 16,8 Prozent. Dabei gingen die Auslandaufträge um 19,1 Prozent zurück, aus dem Inland lagen die Bestellungen gegenüber dem ersten Quartal 2011 um 9,6 Prozent tiefer.
Die Kapazitäten der MEM-Industrie waren zu Beginn des zweiten Quartals zu 85,2 Prozent ausgelastet. Das lag nach dem guten Niveau des Vorjahresquartals wieder unter dem langjährigen Durchschnitt von 86,4 Prozent. Swissmem erstellt die Vierteljahresstatistik aufgrund der Meldungen von 290 Firmen.
Die MEM-Industrie steht gemäss ihrem Branchenverband weiterhin unter sehr hohem Anpassungsdruck. Schwindende Margen bis hin zu Verlusten würden die Unternehmen zu vermehrter Innovation, Effizienzsteigerung und Kostenreduktionen zwingen. Swissmem verlangt darum auch vom Staat Anstrengungen etwa bei der Innovationsförderung.