Für die Schweizer U18-Nationalmannschaft geht es an der WM in der Slowakei primär um den Ligaerhalt. Mit einem Spieler wie Nico Hischier im Team darf aber durchaus etwas geträumt werden.
Headcoach Thierry Paterlini, der seine zweite WM in diesem Amt in Angriff nimmt, will nicht zu weit nach vorne schauen. Zuerst einmal gilt es heute Abend ab 19.30 Uhr im ersten Spiel Lettland zu bezwingen. Die Balten sind auf dem Papier der schwächste Gruppengegner, weshalb eine Niederlage fatal wäre.
Danach bekommen es die Schweizer der Reihe nach mit Titelverteidiger Finnland (Samstag), Kanada (Montag) und Gastgeber Slowakei (Dienstag) zu tun. Die ersten vier Teams erreichen die Viertelfinals, der Fünftplatzierte spielt gegen den Abstieg.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Schweizer zum WM-Auftakt auf Lettland getroffen. Damals gewannen sie erst in der Verlängerung (5:4). In der Folge setzte es nur noch Niederlagen ab. Sieben Spieler von damals sind auch in der Slowakei mit dabei und drei bestritten die letzte U20-WM in Montreal und Toronto. Das Team verfügt im Vergleich zu 2016 nicht nur über mehr Erfahrung, sondern auch über mehr Qualität.
«Wir müssen uns allerdings noch etwas finden», sagte Paterlini. So ist Hischier erst am Mittwoch zum Team gestossen, und Philipp Kuraschew (Québec Remparts), Nicolas Müller (MODO Hockey/SWE) sowie der Davoser Nando Eggenberger, der in den beiden Vorbereitungsspielen gegen Weissrussland (2:1) und Kanada (4:5) drei Tore erzielt hat, sind erst seit wenigen Tagen dabei. Insofern muss noch am Feinschliff gearbeitet werden.
Grandiose Saison in der QMJHL
Paterlini rechnet es Hischier sehr hoch an, dass er trotz der vielen Spiele die Reise nach Osteuropa angetreten hat. «Das zeigt, dass wir einen guten Teamgeist haben», so Paterlini. Hischier blickt auf eine grandiose Saison zurück. In der Juniorenliga QMJHL brachte es der 18-jährige Walliser in 63 Partien für die Halifax Mooseheads auf 41 Tore und 52 Assists. Derzeit sieht es danach aus, als würde er im kommenden NHL-Draft als Nummer 1 oder 2 gezogen werden.
Hischier brillierte auch an der letzten U20-WM, wo er mit vier Toren und drei Assists der beste Skorer seiner Equipe war. Zwei der vier Treffer erzielte er im Viertelfinal, als die Schweizer dem späteren Weltmeister USA (2:3) alles abforderten.
«Wenn Hischier zur Mannschaft stösst, wir das Team nur schon dank seiner Präsenz stärker», erklärte Paterlini. «Er ist ein erfrischender Typ mit einer positiven Ausstrahlung, der auf und neben dem Eis immer alles gibt.» Allerdings berge seine Anwesenheit auch Gefahren, da er nicht alleine Spiele gewinnen könne. Das Team müsse als Ganzes funktionieren. «Es wird kein Selbstläufer. Die anderen Mannschaften sind ebenfalls sehr stark.»