Die Schweizer können an der WM in Russland weiter auf die Viertelfinal-Qualifikation hoffen. Daran ändert auch die 2:3-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Schweden nichts.
Dank dem gewonnenen Punkt sind die Schweizer weiterhin Vierter der Moskauer Gruppe. Holen sie am Dienstag zum Abschluss der Vorrunde gegen Tschechien drei Punkte, erreichen sie mit grosser Sicherheit die Runde der besten acht. Ansonsten sind sie auf Schützenhilfe angewiesen. Die fünftplatzierten Dänen haben wie die Schweizer acht Punkte auf dem Konto, da sie am Sonntagnachmittag überraschend die zuvor ungeschlagenen Tschechen (2:1 n.P.) bezwungen hatten. Dänemark trifft noch auf Absteiger Kasachstan. Auch Norwegen kann noch auf elf Punkte kommen, wenn sie Gastgeber Russland und Lettland schlagen. Hätten die Schweiz, Dänemark und Norwegen am Ende allesamt elf Zähler, kämen die Dänen weiter.
Im Penaltyschiessen gegen Schweden traf für die Schweizer einzig Nino Niederreiter. Im zweiten Versuch scheiterte der Churer NHL-Stürmer dann allerdings. Besser machte es André Burakovsky, der zweimal reüssierte.
In der 45. Minute waren die Schweizer im Powerplay durch einen Ablenker von Denis Hollenstein mit 2:1 zum zweiten Mal in Führung gegangen. In der Folge konnten sie erneut in Überzahl spielen – während 17 Sekunden gar mit zwei Mann mehr. Doch statt das 3:1 zu erzielen, kassierte Walser eine Strafe. Dies rächte sich. Als die Schweden wieder komplett waren, schoss Gustav Nyqvist in der 51. Minute mit seinem siebenten Tor an diesem Turnier den erneuten Ausgleich. Schon das 1:1 hatten die Skandinavier in Überzahl geschossen. Während die Eisgenossen die Gegentreffer Nummer 8 und 9 im Boxplay an dieser WM kassierten, sind die Skandinavier nun bei neun Powerplay-Toren angelangt. Immerhin überstanden die Schweizer nach dem 2:2 eine 59 Sekunden dauernde doppelte Unterzahl.
Zur ersten Pause hatten die Schweizer nach einem beherzten Auftritt verdient vorne gelegen. Mit dem 1:0 waren sie gar schlecht bedient. Das Tor erzielte in der 19. Minute Sven Andrighetto, nachdem er von der Bande herrlich in den Slot gezogen war. Der Stürmer der Montreal Canadiens realisierte seinen zweiten Treffer und fünften Skorerpunkt an dieser WM. Bereits in der 15. Minute hätte er sein Team in Führung schiessen können, er traf jedoch nach einem schönen Pass von Denis Hollenstein an den langen Pfosten das offene Tor nicht. In der 6. Minute hatte Nino Niederreiter eine weitere Topchance vergeben. Die Schweizer liessen in den ersten 20 Minuten nur sechs Torschüsse der Schweden zu.
Die dritte Strafe gegen die Schweiz im Mitteldrittel war dann eine zuviel. Nach einem gewonnenen Bully und einem Abpraller gelang Johan Sundström in der 32. Minute der Ausgleich. Die Schweizer liessen sich dadurch aber nicht beirren, vielmehr drückten sie auf die erneute Führung, allerdings vorerst ohne Erfolg.
Fischer und dessen Assistenten Felix Hollenstein und Reto von Arx hatten vor der Partie einmal mehr Umstellungen vorgenommen. So spielte Grégory Hofmann an Stelle von Denis Hollenstein an der Seite von Captain Andres Ambühl und Samuel Walser. Hollenstein bildete mit Andrighetto und Reto Schäppi eine Sturmlinie. Verteidiger Raphael Diaz stand den Schweizern wegen einer Schulterverletzung wie bereits gegen Russland (1:5) nicht zur Verfügung.
Das Telegramm:
Schweiz – Schweden 2:3 (0:1, 1:0, 1:1, 0:0) n.P.
Moskau. – 10’002 Zuschauer. – SR Fonselius/Iverson (FIN/CAN), Nieminen/Ponomarjow (FIN/GER). – Tore: 19. Andrighetto (Schneeberger) 1:0. 32. Sundström (Omark, Nyquist/Ausschluss Niederreiter) 1:1. 45. Hollenstein (Blum, Ambühl/Ausschluss Omark) 2:1. 51. Nyquist (Adam Larsson, Omark/Ausschluss Walser) 2:2. – Penaltyschiessen: Burakovsky 0:1, Hollenstein – (scheitert); Klasen – (scheitert), Andrighetto – (darüber); Omark – (scheitert), Niederreiter 1:1; Niederreiter – (scheitert), Burakovsky 1:2. – Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Schweden, 9mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweden: Markström; Adam Larsson, Erik Gustafsson; Erik Gustafsson II, Lindholm; Nygren, Fantenberg; Jimmie Ericsson, Mikael Bäcklund, Omark; Gustav Nyguist, Wennberg, Klasen; Sundström, Rosen, Burakovsky; Norman, Sjögren, Lundberg; Cehlin, Ritola.
Schweiz: Berra; Félicien Du Bois, Geering; Yannick Weber, Blum; Schneeberger, Grossmann; Marti; Niederreiter, Trachsler, Simon Moser; Ambühl, Walser, Grégory Hofmann; Andrighetto, Schäppi, Hollenstein; Marc Wieser, Walker, Dino Wieser; Martschini.
Bemerkungen: Schweden ohne Fransson (verletzt), Schweiz ohne Robert Mayer (Ersatztorhüter), Diaz (verletzt), Gaetan Haas und Zurkirchen (beide überzählig). – Timeouts: Schweden (56.); Schweiz (48.). – Schüsse: Schweden 35 (6-17-8-4); Schweiz 29 (12-11-5-1). – Powerplay-Ausbeute: Schweden 2/8; Schweiz 1/7.