Die Schweizer Musiklabels haben 2011 wieder einen grossen Umsatzrückgang verzeichnet: Die Einnahmen sanken um 23,2 Millionen Franken oder 15,75 Prozent auf 124,1 Millionen Franken. Vor zehn Jahren hatte der Jahresumsatz noch um die 300 Millionen Franken betragen.
Die digitalen Verkäufe via Internet nahmen zwar um 18 Prozent zu, aber diese Zusatzeinnahmen von 4,8 Millionen Franken vermochten die Verluste bei den physischen Tonträgern nicht auszugleichen, wie der Musiklabel-Dachverband IFPI Schweiz am Mittwoch mitteilte.
Seit der Jahrtausendwende sind die Umsätze mit physischen Tonträgern von Schweizer Labels Jahr für Jahr um 10 bis 20 Millionen Franken zurückgegangen, von 312 Millionen im Jahr 2000 auf 93 Millionen Franken im Jahr 2011.
Positiv zu vermelden sei, dass es immer mehr legale Download-Plattformen gebe, schreibt IFPI. Wer Werbeeinblendungen akzeptiere, könne sogar gratis legal Musik beziehen. IFPI empfiehlt www.pro-music.org als Übersicht über legale Angebote.
Dennoch betont der Verband, der 31 Schweizer Labels vertritt, dass Vorkehrungen getroffen werden müssten, um die Branche besser vor illegaler Konkurrenz zu schützen.
Den beschwichtigenden „Bericht zur unerlaubten Werknutzung im Internet“, der vom Bundesrat im vergangenen November vorgelegt wurde, bezeichnet IFPI als „nicht akzeptabel“. Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel, und eine „wirtschaftliche und kulturelle Verflachung“ drohe.