Nach Kanada bezwingt die Schweiz an der WM mit Tschechien einen zweiten Grossen. Dank des 3:1-Sieges beendet sie die Gruppenphase als Zweiter und trifft nun auf Schweden.
Die Schweizer holten in den sieben Partien der Gruppenphase 15 Zähler und punkteten in sämtlichen Begegnungen. Niederlagen setzte es einzig gegen Frankreich (3:4 n.P.) und Finnland (2:3 n.V.) ab. Gegen die Tschechen war es der fünfte Sieg in den letzten sieben Partien an einem grossen Turnier, der erste nach zwei Niederlagen.
Im Tor kam überraschend Niklas Schlegel, die nominelle Nummer 3, zu seinem WM-Debüt. Fischer gewährte Stammkeeper Leonardo Genoni eine Pause, Jonas Hiller leidet an einer leichten Leistenzerrung. Der 22-jährige Goalie der ZSC Lions musste sich in seinem erst zweiten Länderspiel einzig von Fribourgs Roman Cervenka (35.) bezwingen lassen und wurde zum besten Schweizer der Partie gekürt.
Vor dem Gegentreffer hatten die Schweizer das Spiel unter Kontrolle gehabt. Das 1:2 war erst der neunte Torschuss der lustlos wirkenden Tschechen. Für das 1:0 zeichnete nach 102 Sekunden Vincent Praplan verantwortlich. Der Klotener Stürmer erzielte seinen vierten Treffer und den siebten Skorerpunkt insgesamt an diesem Turnier, womit er teamintern die Nummer 1 ist. Dem Tor ging ein Schuss von Raphael Diaz voraus. Der Schweizer Captain, der bisher in der französischen Hauptstadt unter seinen Möglichkeiten geblieben war, punktete erstmals an diesem Turnier.
Beim 2:0 (29.) skorten gar drei Spieler erstmals an dieser WM. Dominik Schlumpf, der zu seinem ersten Einsatz in Paris kam, passte zu Dean Kukan, dessen Schuss Reto Suri ablenkte. Der Zuger Stürmer, der vor dieser Partie an der WM bloss 5:35 Minuten gespielt hatte, profitierte von einem Fehlgriff des tschechischen Torhüters Peter Mrazek.
Zwar zogen die Schweizer nach dem 1:2 eine kleine Schwächephase ein, nach der zweiten Pause steigerten sie sich aber wieder und hatten die Osteuropäer weitgehend im Griff. In der 53. Minute machte Damien Brunner mit seinem ersten Tor in Paris aus dem Spiel heraus alles klar.
Die Schweizer traten bloss mit 18 statt der 20 möglichen Feldspieler an. Verteidiger Philippe Furrer fehlte wegen einer Verletzung an den «unteren Extremitäten», die er sich am Sonntag in der Begegnung gegen Finnland (2:3 n.V.) zugezogen hatte. Ob er im Viertelfinal wieder einsatzfähig ist, wird gemäss Swiss Ice Hockey von «Tag zu Tag» entschieden. Geschont wurden zudem der leicht angeschlagene Ramon Untersander, Denis Hollenstein sowie Cody Almond.
Telegramm:
Tschechien – Schweiz 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)
Paris. – 4531 Zuschauer. – SR Kubus/Linde (SVK/SWE), Dedjulja/Sormunen (BLR/FIN). – Tore: 2. Praplan (Diaz) 0:1. 29. Suri (Kukan, Schlumpf) 0:2. 35. Cervenka (Pastrnak, Sulak) 1:2. 53. Brunner (Richard, Loeffel) 1:3. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Tschechien, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Tschechien: Mrazek; Gudas, Simek; Jerabek, Krejcik; Rutta, Kempny; Kundratek, Sulak; Voracek, Plekanec, Sobotka; Pastrnak, Kovar, Cervenka; Repik, Vrana, Birner; Horak, Hanzl, Zohorna.
Schweiz: Schlegel; Loeffel, Genazzi; Schlumpf, Kukan; Diaz, Marti; Brunner, Richard, Bodenmann; Ambühl, Malgin, Herzog; Praplan, Haas, Suri; Schäppi, Suter, Rüfenacht.
Bemerkungen: Schweiz ohne Furrer, Untersander, Hiller (alle verletzt), Hollenstein, Almond (beide geschont) und Genoni (Ersatztorhüter). – Tschechien ab 58:43 ohne Torhüter. – Schüsse: Tschechien 24 (3-10-11); Schweiz 21 (8-7-6). – Powerplay-Ausbeute: Tschechien 0/3; Schweiz 0/1.