Für das Schweizer Nationalteam geht die Vorbereitung auf die WM in Minsk (9. bis 25. Mai) mit zwei Testspielen gegen Weissrussland weiter. Die Partien finden heute und am Karfreitag in Grodno statt.
Die erste Vorbereitungswoche mit zwei Spielen gegen Schweden kann durchaus als positiv gewertet werden. Zwar bekundete die SIH-Auswahl beim 1:4 im ersten Test noch einige Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Systems und liess den Skandinaviern zu viel Platz, beim 4:3-Sieg nach Penaltyschiessen im zweiten Duell sah das Ganze aber schon viel besser aus, steigerte sich doch die Mannschaft in praktisch allen Bereichen. Und genau darum geht es: von Tag zu Tag Fortschritte erzielen.
Von den gesunden Spielern musste bislang einzig Goalie Michael Flückiger das Team verlassen, an dessen Stelle Leonardo Genoni nachrückte. Zudem bot Nationaltrainer Sean Simpson mit Debütant Jérémie Kamerzin, Anthony Huguenin, Thibaut Monnet und Benjamin Plüss je zwei Verteidiger und Stürmer von Fribourg auf, das im Playoff-Halbfinal an den Kloten Flyers gescheitert war. Damit besteht die Mannschaft nun aus zwei Torhütern, neun Verteidigern und 13 Stürmern. «Ich erwarte zwei sehr umkämpfte Spiele gegen die Weissrussen», sagt Simpson. «Es fehlen noch ein paar NHL-Spieler, sonst haben sie die komplette Mannschaft beisammen.» Die ersten beiden Testspiele in der vergangenen Woche sind den Osteuropäern jedoch missglückt, sie verloren zweimal in Norwegen (1:2 und 2:3). Deshalb dürften sie vor heimischem Publikum zusätzlich motiviert sein.
Die Bilanz der Schweiz gegen Weissrussland ist klar positiv: 16 Siegen und einem Unentschieden stehen neun Niederlagen gegenüber. Unter Simpson gewann die SIH-Auswahl sieben von neun Partien gegen die Osteuropäer – zuletzt setzte es aber im vergangenen Dezember beim Länderturnier in Arosa im Final eine 2:3-Niederlage nach Penaltyschiessen ab. Speziell ist, dass die Schweiz zum ersten Mal überhaupt in Weissrussland gegen Weissrussland spielt. Grodno liegt in der Nähe des Dreiländerecks mit Polen sowie Litauen und ist die fünftgrösste Stadt des Landes.
Mit den Partien in Grodno können die Schweizer schon einmal ein bisschen WM-Luft schnuppern. Viele aus der aktuellen Equipe dürften in Minsk allerdings nicht dabei sein, ausser Simpson muss weitere Absagen in Kauf nehmen. Aus dem letztjährigen Silberteam werden aus diversen Gründen sicher Martin Plüss, Ryan Gardner, Philippe Furrer, Julian Walker und Dario Bürgler fehlen. Nicht weniger als neun Spieler der Erfolgsmannschaft sind derzeit mit den ZSC Lions oder den Kloten Flyers im Playoff-Final engagiert. Zudem stellen die Zürcher Vereine weitere Kandidaten wie beispielsweise Lukas Flüeler, Roman Wick oder Patrick Geering. Von Genève-Servette dürften ebenfalls noch einige dazustossen.