Vladimir Petkovic stellt nach dem 2:1-Erfolg gegen Litauen den maximalen Ertrag ins Zentrum: «Mit den drei Punkten bin ich zufrieden – die Art, wie wir sie gewonnen haben, ist mir egal.»
Die Schweizer haben sich in durchaus überzeugender Manier aus einer Lage befreit, die sie sich allerdings selber zuzuschreiben hatten. Zu lange funktionierte im Spielaufbau zu wenig. In Erinnerung wird aber primär der Umschwung bleiben: «Es war nicht einfach, nach dem 0:1 wieder ins Spiel zu finden und dabei einen klaren Kopf zu bewahren», beurteilte der Tessiner den kursweisenden Erfolg in Vilnius.
Mit seiner taktischen Massnahme, Captain Gökhan Inler auszuwechseln und stattdessen den zuvor zu dezenten Gladbacher Antreiber Granit Xhaka ins Zentrum zu delegieren, coachte Vladimir Petkovic die SFV-Auswahl mutmasslich zum Sieg. «Ich sah, dass wir mehr riskieren sollten und mehr Qualität nach vorne benötigten.»
Auf die missratene Aktion Djourous vor dem 0:1 reagierten die neu gruppierten Schweizer in der Tat energisch – mit Spielern wie Dzemaili oder Embolo, «die in 1:1-Situationen etwas provozieren können», wie der Schweizer Selektionär zufrieden feststellte: «Es hat sich gelohnt.» Embolo, der Shaqiris Siegtor (84.) einleitete, lobte er explizit: «Breel ist einer dieser Spieler, die in solchen Situationen befreit aufspielen können.»
Allzu weit mochte Petkovic noch nicht in die Ferne blicken, aber das kommende Heimspiel gegen die drittplatzierten Slowenen sei sicherlich eine Partie «von grosser Bedeutung», um sich der EM-Endrunde entscheidend zu nähern.
Litauens Charakterstärke
Litauen verspielte mit der zweiten Niederlage im dritten Heimspiel wohl die letzte Chance, nochmals in den Kampf um einen Playoff-Platz einzugreifen. Sie hätten Charakter gezeigt und es sei bitter, auf diese Art und Weise zu verlieren, kommentierte der im eigenen Land medial offenbar angezählte Coach Igoris Pankratjevas. «Gegen die Schweiz bezahlt man bereits für kleine Fehler», bilanzierte er enttäuscht.