In Norwegen will das Schweizer Fussball-Nationalteam den zuletzt unvorteilhaften Eindruck korrigieren. Ab 19 Uhr spielt die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld in Oslo gegen Norwegen.
Die Schweizer Nationalmannschaft steht vor einem wegweisendem Duell: Im Spiel gegen Norwegen geht es, um nicht wenige als eine Trendwende nach der gefühlten Schlappe gegen Island (4:4). Gelingt sie zeichnet sich das WM-Happy-End für Rio 2014 ab. Andernfalls droht gegen Albanien und gegen die Slowenien ein ungemütliches Schlussprogramm.
Die Ausgangslage bleibt erstklassig, die Zwischenbilanz ist unverändert attraktiv. Die Schweiz tritt in Norwegen mit vier Punkten Vorsprung als Leader der Gruppe E an. Das Team von Ottmar Hitzfeld steht der dritten WM-Teilnahme in Serie nach wie vor näher als einem Ende mit Schrecken. Von der guten Positionierung ist momentan indes wenig zu spüren, seit sich die SFV-Auswahl gegen Island eine 4:1-Führung entreissen liess.
Rückkehr zur Stabilität
Vergleichbare Konstellationen seiner fünfjährigen Amtszeit bestärken Hitzfeld, dass die Schweiz «gegen starke Mannschaften erfahrungsgemäss immer gut gespielt hat». Das durchaus mit dem 4:4 gegen Island vergleichbare 1:2-Debakel gegen Luxemburg löste 2008 eine Trendwende aus, die mit der Teilnahme an der letzten WM in Südafrika überaus positiv endete.
In Oslo erwartet der Deutsche eine ähnliche Reaktion und wünscht sich die Rückkehr zur Stabilität: «Wir sind gut organisiert, wenn sich jeder an die taktischen Anweisungen hält.»
Erst zwei Stunden vor dem Spiel will Hitzfeld diesmal die Aufstellung bekannt geben. Nach dem 4:4 gegen Island ist eine Debatte um die Besetzung der Startformation entbrannt.
Gleichwohl zeichnet sich ab, dass der Coach den nach dem letzten Spiel medial meist gescholtenen jungen Verteidigern Fabian Schär und Ricardo Rodriguez erneut das Vertrauen schenkt.Hitzfeld will die Equipe nach den Diskussionen der letzten Tage nicht zusätzlich mit zu vielen Personalrochaden destabilisieren.
Rückkehr des Captains
Dafür wird der zuletzt gesperrte Captain Gökhan Inler zurückkehren und ziemlich sicher den Platz eines Spielers einnehmen, den Hitzfeld noch am Tag vor der Partie explizit gelobt hat: jenen von Blerim Dzemaili.
In der Schweizer Gruppe E liefern sich Island und Albanien heute in Reykjavik ab 21 Uhr ein entscheidendes Verfolgerduell. Die beiden Teams treffen in unterschiedlicher Gemütsverfassung aufeinander. Die Albaner bezogen am Freitag trotz starker Leistung eine 0:1-Niederlage in Slowenien. Die Isländer empfangen den Konkurrenten nach der sensationellen Aufholjagd gegen die Schweiz mit breiter Brust.
Die Slowenen, die unverhofft doch noch um die Qualifikation mitmischen, spielen heute ab 20.30 Uhr in Zypern. Sie könnten unter Umständen auf Platz 2 vorrücken. Voraussetzung dafür ist ein Sieg im 35 Grad heissen Nikosia.