«Wir sind bereit für ein grosses Spiel», erklären die Schweizer Protagonisten vor dem zweiten Spieltag in der Gruppe A gegen Rumänien unisono.
Über die Finessen seiner Strategie mochte Vladimir Petkovic am Tag vor dem womöglichen Schlüsselspiel gegen Rumänien in Paris nicht im Detail referieren. «Die Taktiktafel fehlt, um das mit den Journalisten besprechen», scherzt der Schweizer Nationalcoach in einem feuchtheissen Saal tief im Schlund des alten, aber ehrwürdigen Parc des Princes.
«Ici, c’est Paris.» Die einheimischen PSG-Prinzen sind nicht anwesend, aber die Tradition ist spürbar, die Betonschüssel des Meisters ist im Kluballtag ein heisses Pflaster. Die Schweizer interessieren sich in der Metropole aber nicht für die Tradition, sie haben die unmittelbare Zukunft im Sinn – den Achtelfinal. «Ici, c’est la Suisse.»
Petkovic wiederholt seine Vorgabe vor den Medien ein weiteres Mal: «Unser Ziel ist, nach zwei Spielen qualifiziert zu sein.» Um seine Vorgaben umsetzen zu können, muss den Schweizern im Vergleich zur Ouvertüre gegen den EM-Neuling Albanien eine Rhythmussteigerung gelingen.
Der Selektionär verlangt in den nächsten 90 Minuten gegen einen «sehr starken Gegner» mehr als ein paar Retouchen: «Wir müssen uns gewaltig steigern.» Die Rumänen beeindruckten ihn im Eröffnungsspiel gegen den EM-Gastgeber: «Sie stellten Frankreich vor einige Probleme.»
Mit einem Remis, das die Chance auf einen Platz unter den Top 16 als Gruppendritter zumindest nicht schmälern würde, kalkuliert Petkovic nicht. «Ich bin ein Trainer, der immer das maximale Ziel anstrebt: drei Punkte.» Und er werde dafür sorgen, dass seine Equipe weiterhin unter Spannung stehe.
Druck tue dem Team gut, so Petkovic. Valon Behrami, sein Schwerarbeiter im zentralen Mittelfeld, teilt die Wahrnehmung des Chefs an der Linie. «Wir brauchen vielleicht manchmal eine hohe Belastung, um 100 Prozent geben zu können.»
Auf Wettkampfebene sind die Schweizer der rumänischen Auswahl zehnmal begegnet, die Bilanz ist mit je vier Siegen ausgeglichen – jener an der WM in den USA vor 22 Jahren blieb bei den Anhängern haften. Für Behrami ist die Vergangenheit in Frankreich zweitrangig, sie würden nur nach vorne blicken: «Wir sind eine neue Generation.»