Im Schatten des Playoff-Finals trifft die Schweizer Nationalmannschaft in den ersten Testspielen der WM-Vorbereitung heute und morgen auf Weltmeister Russland.
Nur 24 Stunden nach dem ersten Playoff-Finalspiel ist die BCF Arena in Freiburg heute Abend (20.15 Uhr) erneut Schauplatz eines Eishockey-Spiels. Die Schweizer treffen in ihrer ersten Vorbereitungspartie auf einen absolut hochklassigen Gegner, der allerdings ebenfalls noch nicht in WM-Besetzung antreten wird. Die «Sbornaja» ist mit 26 WM-Titeln – den letzten gewann Russland letzten Frühling – nicht nur Rekord-Weltmeister, sondern derzeit auch die Weltnummer 1 und der grosse Favorit auf den (Heim-)Sieg in einem Jahr an den Olympischen Spielen in Sotschi.
Auf das Olympia-Turnier blickt auch das Schweizer Nationalteam und dessen Trainer voraus. Im Fokus steht für die Schweizer aber vorerst die WM, die in vier Wochen beginnt. Und nachdem sich das Team 2012 mit dem 11. Rang resultatmässig so schlecht schlug wie seit 1997 nicht mehr, ist Wiedergutmachung angesagt. «Alle waren letztes Jahr enttäuscht: das Team, die Fans und die Medien. Am meisten enttäuscht war aber ich», blickte Simpson noch einmal auf das letzte WM-Turnier zurück. «Wir müssen uns jetzt in die Viertelfinals zurückkämpfen.»
Mit welchen Spielern Simpson an seiner vierten WM zum zweiten Mal die Viertelfinals erreichen will, ist noch offen. Mehrere Spieler haben dem Kanadier bereits abgesagt. Neben Julien Sprunger, der bereits im Februar seinen freiwilligen Verzicht bekannt gegeben hat, schmerzen Simpson insbesondere der verletzungsbedingte Verzicht der gestandenen Verteidiger Goran Bezina, Steve Hirschi und Félicien Du Bois. Nach dem wie bei Sprunger freiwilligen Rückzug von Leonardo Genoni ist einzig bereits klar, mit welchem Goalie-Trio (Reto Berra, Tobias Stephan und Martin Gerber) Simpson an die WM reisen wird.
Wegen der Absenzen in der Defensive erstaunt es nicht, dass Simpson in dieser Woche mit Samuel Guerra (19) und Dominik Schlumpf (22) gleich zwei jungen Verteidigern die Gelegenheit gibt, um sich aufzudrängen. Als dritter Spieler wird Luganos Stürmer Thomas Rüfenacht zu seinem Debüt im Nationalteam gelangen. Nebst den drei «Rookies» stehen mit Emanuel Peter (Biel), Inti Pestoni (Ambri-Piotta) und Jonathan Mercier (Servette) ein Trio mit weniger als zehn Länderspiel-Einsätzen im Aufgebot.
Am Samstag in Winterthur spielt die Nati gegen Russland für einen karitativen Zweck: Die speziell angefertigten, blauen Matchtrikots verkauft Swiss Ice Hockey zu Gunsten der Winterhilfe, welche Notleidende in der Schweiz unterstützt.