Schweizer Pionierwerk: Sonnenenergie stabilisiert Stromnetz

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und Energie 360° beschreiten neue Wege beim Aufbau eines intelligenten Stromnetzes: Ausgerechnet Solarenergie, die oft Schwankungen im Netz verursacht, dient dazu, das Stromnetz zu stabilisieren.

In Schwarzenbach (SG) steht die erste Solaranlage der Schweiz, die Regelenergie zur Stabilisierung des Stromnetzes produziert. (Bild: sda)

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und Energie 360° beschreiten neue Wege beim Aufbau eines intelligenten Stromnetzes: Ausgerechnet Solarenergie, die oft Schwankungen im Netz verursacht, dient dazu, das Stromnetz zu stabilisieren.

Weil die Sonne nicht durchgehend scheint, kann die Solarenergie zu Schwankungen im Stromnetz und im Extremfall zu Blackouts führen. Für ein stabiles Stromnetz springt «Reserve-Strom», so genannte Regelenergie ein.

Diese wird von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid dem Netz zugeführt oder entzogen – je nach Wetterlage und Verbrauch. Die Regelenergie stammt üblicherweise aus konventionellen Kraftwerken.

Nun gehen die EKZ und Energie 360° neue Wege, wie sie am Dienstag mitteilten. Begleitet von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) produzieren die beiden Energieunternehmen aus Solarenergie Regelenergie für das Übertragungsnetz.

Dabei drosselt eine Solaranlage von Energie 360° in Schwarzenbach SG ihre Leistung von 2,4 Megawatt, wenn mehr Energie im Netz ist als verbraucht wird. Mit dieser negativen Regelenergie wird das Netz entlastet.

Dies kommt allerdings nur im Notfall zum Tragen, nämlich dann, wenn anderweitige Möglichkeiten negativer Regelenergie ausgeschöpft sind. Die Solarenergie trägt so selbst zur Netzstabilität bei. Die EKZ und Energie 360° sind nach eigenen Angaben die ersten in der Schweiz, die mit Photovoltaikanlagen das Netz stabilisieren und dies kommerziell nutzen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse mit einer flexiblen Produktion und Nutzung in einem intelligenten Stromnetz einhergehen, heisst es in der Mitteilung. Das Pilotprojekt sei ein zusätzlicher Beitrag zum Gelingen der Energiewende.

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