Die Schweizerische Post testet ab September in drei Gemeinden selbstfahrende Roboter zur Auslieferung bestimmter Waren. Die Roboter fahren auf den Trottoirs und zirkulieren im Schritttempo.
Die Tests werden in der Stadt Bern, in Köniz BE sowie in Biberist SO durchgeführt, wie PostLogistics am Dienstag in Bern vor den Medien bekanntgab. Das Bundesamt für Strassen hat die Tests bewilligt. Die Roboter dürfen auch Zebrastreifen überqueren.
Die Tests werden durchgeführt, um die Eignung der Gefährte für die Auslieferung von Spezialsendungen «auf der letzten Meile» zu prüfen. Das können etwa Medikamente für chronisch Kranke sein, welche ständig auf die Lieferung von Heilmitteln angewiesen sind. Doch auch Essenslieferungen gibt die Post als mögliches Einsatzgebiet an.
Es gehe nicht um den Ersatz der klassischen Paketzustellung und damit um die Verdrängung der Paketboten, sagte Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics. Doch der Markt mit im Internet bestellten Produkten boome. In diesem sich ändernden Umfeld wolle die Post flexibel sein.
Zudem drängten in der Paketlogistik zunehmend branchenfremde Anbieter auf den Markt. Deshalb steige der Druck auf die Margen und die Kostenstruktur bei traditionellen Logistikanbietern wie der Post. Es gelte, innovative Lösungen zu testen.
Sechs Kilometer Reichweite
Die Test-Roboter der Post können auf einer Distanz von rund sechs Kilometern Lasten von bis zu 10 Kilogramm befördern. Sie fahren dank einer Mischung aus Ortungssignalen wie etwa GPS und visueller Erkennung via Kameras selbständig zu ihrem Ziel und weichen Hindernissen automatisch aus.
In der Testphase begleitet und überwacht allerdings durchgehend eine Person die surrenden Gefährte.
Kommt der Roboter an seinem Ziel an, sendet er ein SMS mit der Nachricht «Ihre Sendung ist da» an den Empfänger, und der Deckel des Roboters öffnet sich. Sobald der Deckel geschlossen wird oder wenn der Empfänger nicht zu Hause ist, kehrt das Gefährt an den Ausgangspunkt zurück.