Schweizer Privatbanken auf Verbandsebene gespaltet

Die Schweizer Privatbanken stellen sich verbandsmässig neu auf. Zum einen gibt es weiterhin die Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers (VSPB) für Institute mit Teilhaberhaftung. Neu kommt als zweiter Verband die Vereinigung Schweizerischer Privatbanken hinzu.

Hauptsitz der Privatbank Pictet in Genf (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Schweizer Privatbanken stellen sich verbandsmässig neu auf. Zum einen gibt es weiterhin die Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers (VSPB) für Institute mit Teilhaberhaftung. Neu kommt als zweiter Verband die Vereinigung Schweizerischer Privatbanken hinzu.

Diese besteht ab dem 1. Januar 2014, wie es in ihrer Medienmitteilung vom Mittwoch hiess. Die Vereinigung der Genfer Privatbankiers nimmt gleichzeitig die ihr bisher nicht angeschlossenen Privatbanken auf und geht in der neuen Vereinigung auf.

Nötig geworden war der Wechsel, weil die vier Privatbanken Pictet, Lombard Odier, La Roche und Mirabaud ihre Rechtsform änderten und damit den Statuten der Privatbankiers-Vereinigung nicht mehr entsprachen. Die Institute änderten ihre Rechtsform ein Jahr nach der Zerschlagung der Privatbank Wegelin, die wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung in den USA gut 74 Millionen Dollar Busse und Entschädigung zahlen musste.

Vier Mitglieder weniger

Statt als herkömmliche Privatbanken, deren Teilhaber mit dem persönlichen Vermögen haften, firmieren sie als Aktiengesellschaften. Dem Zusammenschluss der Privatbankiers gingen dadurch vier Mitglieder verloren und dabei gleich die zwei Gewichtigsten. Pictet und Lombard Odier beschäftigen drei Viertel aller Mitarbeiter der bisherigen elf VSPB-Mitglieder.

Der neuen Vereinigung Schweizerischer Privatbanken gehören damit einerseits die Institute Pictet, Lombard Odier, La Roche und Mirabaud an. Zudem stiessen die Häuser Bordier, E. Gutzwiller, Gonet, Mourgue d’Algue, Rahn & Bodmer sowie Reichmuth als Gründungsmitglieder hinzu. Die Privatbanken mit Eigentümerhaftung bleiben gleichzeitig bei ihrem alten Verband.

Weiterhin in Genf

Die Vereinigung Schweizerischer Privatbanken will eine aktive Rolle für die Schaffung und Erhaltung optimaler Rahmenbedingungen für private Vermögensverwalter spielen. Das ständige Sekretariat bleibt in Genf.

Die konstituierende Versammlung wählte Mitte November Christoph Gloor von der Basler Privatbank La Roche zum Präsidenten, wie es weiter hiess. Direktor wird Michel Dérobert, bisher Generaldirektor der Privatbankiers-Vereinigung.

Die auf sieben Mitglieder geschrumpfte Privatbankiers-Vereinigung ihrerseits wird zu einer «Struktur mit bescheideneren Zielen», wie es weiter heisst. Sie soll die spezifischen Interessen der Privatbankiers vertreten. Präsidiert wird sie von Grégoire Bordier von der gleichnamigen Bank.

Nächster Artikel