2015 war für die Schweizer Privatbanken ein düsteres Jahr. Die Ergebnisse der meisten Institute haben sich weiter verschlechtert. Jede zehnte Bank wurde vom Markt verdrängt.
Das ist das Resultat der am Donnerstag publizierten Privatbanken-Studie des Beratungsunternehmens KPMG und der Universität St. Gallen. Für die Studie wurden die Daten von 87 Schweizer Privatbanken und Private-Banking-Einheiten analysiert. Wegen der Vergleichbarkeit im Rahmen der Studie wurden die zwei Grossbanken und die drei grossen Genfer Privatbanken nicht berücksichtigt.
Die Studie zeigt vor allem, dass sich die Lage der Branche 2015 weiter verschlechtert hat. So ist die Rendite bei zwei Drittel aller untersuchten Privatbanken im letzten Jahr gesunken. Der Anteil der Banken, die Verluste schreiben, hat sich von 26,8 Prozent im Vorjahr auf 27,6 Prozent erhöht.
Das ist insofern alarmierend, als sich die Zahl der Privatbanken im letzten Jahr um zehn Prozent reduziert hat – es haben demnach die schwächsten Banken der letzten Studie nicht mehr Eingang in die aktuelle gefunden.
Aber nicht nur die Gegenwart sieht für die Schweizer Privatbanken wenig rosig aus. Auch die Zukunft scheint stark belastet. Denn die Schweizer Privatbanken verlieren weiter Marktanteile. Sie konnten im vergangene Jahr zwar Neugelder im Umfang von 4,3 Milliarden Franken anziehen. Das entspricht jedoch lediglich einem Wachstum der verwalteten Vermögen um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum globalen Anstieg der Vermögen zwischen 5 und 10 Prozent fällt die Branche damit zurück.
Weil dieser Trend gemäss den Studienautoren anhalten wird, bestätigen sie ihre frühere Prognose, dass sich die Zahl der Schweizer Privatbanken in den nächsten Jahren um 30 Prozent reduzieren wird. Aktuell gibt es noch 117 Privatbanken in der Schweiz. Vor zehn Jahren waren es noch 175.