Schweizer Reisebüros halten sich trotz Internet-Konkurrenz

Die Schweizer Reisebüros haben 2014 ihren Umsatz steigern können. Durchschnittlich haben die rund 2000 Reisebüros im letzten Geschäftsjahr je 4,7 Millionen Franken umgesetzt. Das sind laut Informationen des Schweizer Reiseverbands (SRV) 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Reisewillige lassen sich gern im Reisebüro beraten (Archiv) (Bild: sda)

Die Schweizer Reisebüros haben 2014 ihren Umsatz steigern können. Durchschnittlich haben die rund 2000 Reisebüros im letzten Geschäftsjahr je 4,7 Millionen Franken umgesetzt. Das sind laut Informationen des Schweizer Reiseverbands (SRV) 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Weiterhin spüren die Reisebüros die Konkurrenz aus dem Internet. Die Zahl der Reisebüros in der Schweiz – und mitgezählt sind da auch die Filialen der grossen Anbieter – ist denn letztes Jahr auch um rund 50 gesunken. Allerdings können sich die Reisebüros offensichtlich auf dem Markt behaupten. SRV-Geschäftsführer Walter Kunz spricht sogar von einer Renaissance der Reisebüros.

So habe sich die positive Umsatzentwicklung des Vorjahres auch in den ersten Tagen des neuen Jahres fortgesetzt. Die ersten Monate des Jahres sind für Reisebüros eine wichtige Zeit, weil dann die meisten Leute ihre Ferien für den Sommer und den Herbst buchen.

Beratung bei komplexen Reisen wichtig

Dass Reisewillige dies nicht nur im Internet tun, sondern dafür offenbar sogar wieder vermehrt ins Reisebüro gehen, dafür sieht Kunz verschiedene Gründe. Einerseits würde die Schwierigkeit, aus der Vielfalt der Angebote auf den Internetplattformen das Richtige auszuwählen, den Reisebüros in die Hände spielen. «Gerade bei komplexeren Reisen greift man da gerne auf eine Beratung zurück.»

Ein weiterer Grund dafür, dass viele Kunden bereit sind, die im Reisebüro zusätzlich erhobene Beratungspauschale zu zahlen, sind für Kunz Sicherheits- und Qualitätsüberlegungen. Denn anders als bei Direktbuchungen übers Internet habe man bei Buchungen in Reisebüros bei Schwierigkeiten eine Ansprechperson. Zudem sei man durch die Bestimmungen des Pauschalreisegesetzes geschützt.

Eyjafjallajökull als Zäsur

Kunz sagt, dass rückblickend der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island, der 2010 über mehrere Tage hinweg den Flugverkehr über Teilen Europas zum Erliegen gebracht hatte, die Trendwende zugunsten der Reisebüros eingeläutet habe.

Damals hätten unzählige Reisende, die Einzelleistungen online gebucht hatten, Probleme beim Buchen und bei Rückerstattungen gehabt.«Das hat selbst überzeugte Internetkunden zurück ins Reisebüro gebracht», so Kunz.

Dennoch bleibt das Internet der wichtigere Buchungskanal: In einer Umfrage des Reiseversicherers Global Assistance haben 22 Prozent der Befragten angegeben, ihre Reisen im Reisebüro zu buchen. 63 Prozent setzen dabei offenbar voll aufs Internet. Keine Zahlen gibt es zum Marktanteil der Reisebüros gemessen am Umsatz.

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