Schweizer Rheinhäfen mit Umschlags-Minus nach Havarie

Die Schiffshavarie vor der Loreley und lange Niederwasserperioden haben 2011 den Umschlag der Schweizerischen Rheinhäfen nach unten gedrückt: Mit 5,68 Millionen Tonnen blieb dieser um knapp 13 Prozent hinter jenem des Vorjahres. Besser sahs im Containerverkehr aus.

Der Containerumschlag verzeichnete weniger Rückgang als der Gesamtumschlag (Bild: sda)

Die Schiffshavarie vor der Loreley und lange Niederwasserperioden haben 2011 den Umschlag der Schweizerischen Rheinhäfen nach unten gedrückt: Mit 5,68 Millionen Tonnen blieb dieser um knapp 13 Prozent hinter jenem des Vorjahres. Besser sahs im Containerverkehr aus.

Genau 5’677’988 Tonnen Güter wurden 2011 in den Rheinhäfen in den beiden Basel gelöscht. Mit 4,71 Millionen Tonnen um 14,94 Prozent niedriger als 2010 fielen die Einfuhren aus. Die Exporte blieben derweil mit 0,96 Millionen Tonnen auf dem Niveau des Vorjahres, wie die Schweizerischen Rheinhäfen am Mittwoch mitteilten.

Die Gründe seien leicht ersichtlich. Im Januar 2011 war vor der Loreley der Säuretanker „Waldhof“ gekentert, worauf der Wasserweg zwischen Basel und den Seehäfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam rund vier Wochen lang gesperrt oder nur begrenzt befahrbar war. Dies habe „massive wirtschaftliche Auswirkungen“ gehabt.

In der zweiten Jahreshälfte habe zudem eine enorm lange Periode mit Niederwasser dazu geführt, dass die Schiffe teils weniger als ein Drittel als sonst laden konnten. Ausgewirkt hätten sich auch die Schliessung einer Schweizer Papierfabrik oder eine Verlagerung in der Produktion alkoholfreien Biers von Rheinfelden nach Strassburg.

Gesunkene Erdölimporte

Schliesslich fiel das Umschlagsergebnis auch hinter das des Krisenjahrs 2009 (6,44 Millionen Tonnen) zurück. Mit Abstand wichtigste Güterkategorie blieben die Erdölprodukte. Allerdings wurden auch von diesen mit 2,22 Millionen Tonnen knapp 21 Prozent weniger importiert als im Vorjahr.

Dabei wirkte sich laut der Hafendirektion ausser den Behinderungen auf dem Rhein die schon länger anhaltende Zurückhaltung der Konsumenten bei den Heizölvorräten aus. Allerdings rechnet sie nach der Schliessung der Raffinerie in Cressier NE wieder mit einem starken Importanstieg im laufenden Jahr.

Im Plus lag die zweitwichtigste Kategorie Steine, Erden und Baustoffe. Bei Eisen und Stahl waren dagegen Rückgänge im Import und Transit nach Italien zu verzeichnen, und Einbrüche gabs wegen der Lage in der Schweizer Papierbranche beim Import von chemischen Produkten. Leicht niedriger war auch der Umschlag der Nahrungs- und Futtermittel.

Containerverkehr besser

Deutlich besser als der Gesamtumschlag schnitt 2011 der Containerumschlag ab: Zwar ging dieser ebenfalls zurück, mit 5,7 Prozent aber deutlich geringer. Insgesamt wurden letztes Jahr 93’371 Kapazitätseinheiten, sogenannte TEU, über die Schweizer Häfen umgeschlagen – das drittbeste je erzielte Ergebnis.

Grund sei, dass die Containerverkehre weltweit weiterhin zunehmen. Exportiert wurden 47’029 TEU (-12,4 Prozent), importiert 46’342 TEU (+2,2 Prozent). Zudem stieg der Verkehr mit leeren Behältern, jener mit vollen Behältern nahm dagegen ab.

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