Der einstige Fernseh- und heutige Privattheaterstar Herbert Herrmann wird 75. «Deutschlands schönste Rampensau», titelte unlängst eine Berliner Zeitung. Dabei ist Herrmann Schweizer mit Hauptwohnsitz Grindelwald.
Seinen Durchbruch als Schauspieler erlebte Herbert Herrmann 1977 mit der deutschen Vorabendserie «Drei sind einer zuviel» neben Thomas Fritsch und Jutta Speidel. Heute konzentriert er sich auf Boulevard-Stücke wie «Chérie, mein Mann kommt», «Hosenflattern», «Ein seltsames Paar» oder auch «Vier linke Hände».
«Wir sind doch jung, bis wir sterben müssen», sagt der immer noch blendend aussehende «Berufsjugendliche». «Alle kommen in die Jahre – warum sollte ich mir Gedanken machen? Ich versuche, ein bisschen auf mich zu halten, anständig zu leben und anständig meinen Beruf auszuüben.» Ein allmorgendliches Gymnastikprogramm von 45 Minuten sei dabei ein wichtiger Faktor.
Derzeit gastiert der Schauspieler mit seiner Lebensgefährtin und Bühnen-Dauerpartnerin Nora von Collande («Forsthaus Falkenau») in Düsseldorf. In seiner eigenen Inszenierung von Gérald Sibleyras‘ Beziehungskomödie «Anderthalb Stunden zu spät» gibt er einen verheirateten Erfolgsmenschen vor dem Ruhestand.
«Das hat aber nichts mit meinem Alter zu tun. Wir haben einfach keine Lust mehr auf oberflächliche Komödien. Und auch die Zuschauer wollen Geschichten mit Inhalt erzählt bekommen, bei denen etwas zum Nachdenken bleibt», erklärt der Bühnenmann, der in seiner Jugend linkspolitisch engagiert war.
St. Tropez, Malle, Berner Oberland
Diesen Sommer will er auf seiner neuen Vespa mit Nora in St. Tropez am Hafen herumknattern. In Südfrankreich besitzt Von Collande ein Appartement. Reisen, auch zu Herrmanns Haus auf Mallorca, Wandern an seinem Hauptwohnsitz Grindelwald, Rollerblade fahren, Kunst anschauen, gut essen, mit Lust Kleidung auswählen, die leger-elegant und jung wirkt: All das sind Daseinsgenüsse, denen sich das Profi-Paar in seiner Freizeit verschreibt.
Im Fernsehen macht sich der Akteur – obwohl Angebote kämen – rar. Seit 1975 hatte der gelernte Schriftsetzer nach seinem Schauspielstudium dort Erfolge gefeiert.
«Ich habe auch viele Schrottfilme gedreht. War immer nur der Liebhaber, das will ich nicht mehr, das ist furchtbar», sagt der Vater von drei Kindern aus früheren Verbindungen, etwa mit Kollegin Susanne Uhlen.