Die Schweizer Handballer verpassen das WM-Playoff nach einem peinlichen Auftritt. Nach der 21:24-Heimniederlage verliert das Team von Rolf Brack mit 21:34 auch das Auswärtsspiel gegen die Niederlande.
In Aarau hatten die Schweizer in der 38. Minute noch 17:13 geführt, ehe ihnen bis zum Ende nur noch vier Tore gelangen. Captain Daniel Fellmann sagte nach der Partie, dass es im Rückspiel nicht möglich sei, weniger Treffer zu erzielen. Zwar behielt er damit knapp Recht, allerdings wurde die SHV-Auswahl von den Niederländern richtiggehend vorgeführt.
Die Hoffnungen, doch noch das WM-Playoff im Juni zu erreichen, waren rasch dahin. In den ersten 14 Angriffen brachten die Schweizer bloss zwei Tore zu Stande. Deshalb lagen sie nach 15 Minuten bereits 2:8 zurück. Dies war umso bitterer, als die Niederländer ihrerseits nervös in die Partie gestartet waren und nur zwei der ersten acht Angriffe erfolgreich abschlossen.
Nach diesem Fehlstart riskierte Brack alles und ersetzte in der Offensive jeweils Torhüter Aurel Bringolf durch einen siebten Feldspieler. Auch diese Massnahme brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: In der letzten Minute vor der Pause erhöhte der holländische Keeper Gerrie Eijlers mit zwei Würfen ins leere Tor von 16:9 auf 18:9. Somit hätten sich die Schweizer die zweite Halbzeit schenken können.
Mit der Niederlande scheiterten die Schweizer an einer Nation, die in den letzten Jahren zwar grosse Fortschritte erzielt hat, jedoch erst einmal an einer WM (1961) und noch nie an einer EM dabei war. Deshalb hatten sich die Schweizer auch einige Chancen ausgerechnet, umso mehr, als es vor dem Start der WM-Qualifikation einige positive Zeichen gegeben hatten. Stattdessen blieb nach dem verpassten Gruppensieg einmal mehr die Ernüchterung.
Niederlande – Schweiz 34:21 (18:9)
Fitland XL, Sittard. – 1600 Zuschauer. – SR Kaweschnikow/Plotnikow (RUS). – Torfolge: 1:0, 1:1, 3:1, 3:2 (10.), 8:2 (15.), 10:4, 10:5, 13:5 (22.), 13:7, 14:7, 14:9 (26.), 18:9; 18:10, 23:10 (38.), 24:11, 24:12, 26:12, 26:13, 29:13 (46.), 29:15, 30:15, 30:17, 33:17, 34:18, 34:21. – Strafen: 2mal 2 Minuten plus Rote Karte (Neuteboom/57.) gegen die Niederlande, 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Niederlande: Eijlers (2)/Ravensbergen (ab 43.); Remer (4/2), Leenders, Neuteboom, Miedema (3), Luc Steins (1), Van Schie (4), Schagen (2), Baart (6), Ivo Steins (1), Adams (3), Boomhouwer (4/1), Van Olphen (2), Augustinus, Haenen (2).
Schweiz: Bringolf/Portmann (31. bis 45.); Schmid (2), Fellmann (1), Liniger, Baviera (2), Sidorowicz (2), Dähler (2), Raemy (4), Küttel (1), Striffeler (1), Mühlemann (1), Freivogel (1), Hofstetter, Linder (2), Svajlen (2).
Bemerkungen: Schweiz ohne Von Deschwanden, Luka Maros, Portner und Tynowski (alle verletzt). Eijlers hält Penalty von Schmid (21./11:5). Portmann hält Penalty von Haenen, der im Nachschuss zum 19:10 trifft (32.).
WM-Qualifikation. Gruppe 6. Schlussrangliste (je 4 Spiele): 1. Niederlande 8 (118:92). 2. Schweiz 4 (108:99). 3. Luxemburg 0 (91:126). – Niederlande im WM-Playoff im Juni.