Für die Schweizer Snowboardcrosser ist das WM-Rennen in der Sierra Nevada spätestens nach dem Achtelfinal vorbei. Tim Watter hat einen Bindungsbruch zu beklagen, Kalle Koblet stürzt heftig.
Im Boardercross zählen die Schweizer seit den Rücktritten von Sandra Frei, Tanja Frieden oder den Westschweizerinnen Mellie Francon und Olivia Nobs nicht mehr zur internationalen Spitze. An einem guten Tag ist ein Exploit aber immer noch möglich – auch wenn die letzten Podestplätze lange zurückliegen.
Eine Schweizer Spitzenklassierung blieb im zweitletzten Rennen der Saison aus, die Erklärungen dafür waren schnell gefunden. Tim Watter (26. Schlussrang) wurde in der zweitletzten Kurve, an dritter Stelle fahrend, von einer kleinen Bodenwelle ausgehebelt. Die Folge davon war ein Bruch der Bindung, ein Konkurrent profitierte vom Materialschaden und zog vorbei. Rang 3 hätte dem Zürcher gereicht, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren.
Teamrennen ohne die Schweiz
Noch eher endete der Wettkampf für Kalle Koblet. Der Junioren-Weltmeister aus Winterthur wurde im oberen Streckendrittel von einem Gegner leicht angeschoben und stürzte voll auf das Gesicht.
Ersten Angaben zufolge wurde beim Untersuch im Spital von Granada eine leichte Hirnerschütterung festgestellt. Zum Teamrennen am Montag wird Koblet nicht starten. Weil kein dritter Boardercrosser in der Sierra Nevada weilt, wird die Schweiz damit nicht vertreten sein.
Die WM-Titel gingen an Frankreich und die USA. Olympiasieger Pierre Vaultier, der Gewinner von zwei der letzten drei Weltcuprennen feierte im Final einen Start-Ziel-Erfolg. Bei den Frauen setzte Lindsey Jacobellis eine eindrückliche Serie fort: Die 31-jährige Amerikanerin stand auch nach ihrem fünften WM-Rennen (nach 2005, 2007, 2011 und 2015) zuoberst auf dem Podest.