Neun Schweizer Orte mit Pfiff: In diesen haben Spengler und Passanten am Samstag an einem Weltrekordversuch teilgenommen. Das Ziel der internationalen Aktion von 20’000 selbst gebauten Blech-Pfeifen wurde mit 50’000 Stück bei weitem übertroffen. Der lautstarke Weltrekord fand in 20 Ländern gleichzeitig statt.
Auch in der Schweiz leiteten Spengler und Spenglerlehrlinge Passanten und Neugierige an, selbst eine einfache Pfeife zu bauen. Die Aktion fand in Basel, Bern, Gossau SG, Lausanne, Luzern, Schaffhausen, Sulz (Aargau), Winterthur und Zürich statt.
Organisiert hat diese der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband suissetec. Sein Kommunikationschef Benjamin Mühlemann bezeichnete am Abend den Weltrekord als gelungen. In der Schweiz wurden etwa in Bern über 1400 und in Lausanne rund 1500 Blechpfeifen gebogen.
Ziel des Weltrekords war neben dem Spass an der Sache, das Spenglergewerbe unter den Jungen bekannt zu machen. Die Aktion stand darum unter dem Motto „Spengler – Beruf mit Pfiff“.
Der Spenglerberuf leide in einigen Regionen unter Nachwuchsproblemen, sagte suissetec-Vizepräsident, Thierry Banco, der Nachrichtenagentur sda in Lausanne. Das gelte auch für andere Gebäudetechnik-Berufe.
In Lausanne zeigten bis in den Nachmittag hinein acht Spengler-Lehrlinge, wie mit einigen wenigen Kniffen aus einem bunten Stück Blech eine bunte Pfeife wird. Wer sich traute, durfte sich selbst eine Pfeife bauen und auch gleich ausprobieren. An den anderen Standorten waren etwa gleich viele Fachleute im Einsatz.
Die Blech-Pfeife sei vor 111 Jahren vom baden-württembergischen Flaschnermeister Gottlieb Scheu erfunden, schrieb suissetec in einer Mitteilung. Scheu habe seine Pfeifen den Schulkindern geschenkt. Dank dieser „genialen Werbemassnahme“ hätten gleich alle gewusst, dass der Spengler im Dorf sei.