Schweizer Sportmuseum fürchtet um Subventionen

Das Schweizer Sportmuseum mit Sitz in Münchenstein BL fürchtet wieder um seine Zukunft: Die baselstädtische Regierung wolle wegen des geplanten Sparpaketes die 2015 auslaufende Subvention nicht mehr erneuern, teilte das Museum am Donnerstag mit.

Das Schweizer Sportmuseum mit Sitz in Münchenstein BL fürchtet wieder um seine Zukunft: Die baselstädtische Regierung wolle wegen des geplanten Sparpaketes die 2015 auslaufende Subvention nicht mehr erneuern, teilte das Museum am Donnerstag mit.

Die einzelnen Entlastungsmassnahmen würden erst im Februar vorgestellt, doch die Abteilung Kultur habe am Dienstag bereits die Museumsleitung über die Nichterneuerung informiert. Bisher bekommt das Haus von Basel-Stadt 150’000 Franken im Jahr als Subvention sowie denselben Betrag von Baselland aus dessen Lotteriefonds.

Das Sportmuseum, das 2015 sein 70-jähriges Bestehen feiert, sei «empört». Die Subventionsstreichung würde bedeuten, dass es 15 Prozent der vorgesehenen Kürzungen im Kulturbudget tragen müsse. Von dessen Gesamtsumme mache es nur 0,1 Prozent aus. Nach einigen kritischen Jahren schreibe das Museum heute schwarze Zahlen.

Aus wegen Dominoeffekt?

Gemäss dem Communiqué würde der Stadtkanton dem Museum mit der Nichtverlängerung der Subvention faktisch den Stecker ziehen: Die anderen Finanzierungsgeber drohten sich nach dem Stadtkanton als «Dominoeffekt» ebenfalls zurückzuziehen. Gemeint sind insbesondere Basel-Landschaft, Swiss Olympic und das Bundesamt für Kultur.

Offen sei derzeit sowohl, ob diese Geldgeber ihre Beiträge weiter leisten, als auch ob möglich wäre, Ersatz für den baselstädtischen Beitrag zu finden, hiess es weiter. Auch das Bundesgeld läuft 2015 aus.

Die aktuelle Subvention war nur mit einiger Kritik gewährt worden. Der baselstätische Grosse Rat bewilligte sie zudem für ein Jahr weniger als die Regierung beantragt hatte. Der Baselbieter Beitrag ist keine Subvention, sondern ein unverbindlicher Beitrag aus dem Swisslos-Fonds, weil der Stadtkanton auf partnerschaftlicher Unterstützung bestanden hatte.

Lange Leidensgeschichte

Das Sportmuseum nagt seit Jahren am Hungertuch und dribbelt dem finanziellen Abgrund entlang. Das Problem ist, dass der Bund zwar einen Beitrag zahlt, sich aber nicht verantwortlich fühlt. Und die beiden Basel sind zwar wichtige Träger des Museums, halten dieses aber für eine eigentlich nationale, nicht kantonale Angelegenheit.

Das nach 1945 gegründete Sportmuseum stand schon 1997 vor dem Aus, als Basel-Stadt es nicht mehr als kantonales Museum betrachtete und die Finanzierung kappte. Seither sucht es neue Wege und Gelder. 2011 hat es ein öffentliches «Begehlager»in Münchenstein BL an der Grenze zu Basel-Stadt eingerichtet; das Publikumsinteresse hat zugenommen.

Das einzige Sportmuseum des Landes hat mit seinen rund 150’000 Objekten eine der weltweit grössten Sammlungen zur Sport-Geschichte. Sein Ziel ist primär das Einbetten des Sports in die Schweizer Kulturgeschichte. Historiker bereiten die Bestände auf, die durch Schenkungen und Leihgaben auch immer weiter wachsen.

www.sportmuseum.ch

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