Die Schweizer Springreiter klassieren sich beim Nationenpreis-Final in Barcelona auf Platz 6. Romain Duguet, Steve Guerdat, Paul Estermann und Martin Fuchs werden für ihre Leistung schlecht belohnt.
Die Entscheidung um Platz 1 und die 500’000 Euro für die Sieger-Equipe fiel in einem Stechen zwischen den fehlerfreien Briten und Deutschland. Dabei hatte pro Nation nur ein Reiter anzutreten. Der Brite Nick Skelton – Olympiasieger in Rio – musste sich dabei mit Big Star dem Deutschen Marcus Ehning mit Prêt à tout geschlagen geben. Dritter wurde das Team aus den USA mit vier Punkten.
Romain Duguet eröffnete mit der zwölfjährigen Franzosenstute Quorida de Treho die Prüfung für das Schweizer Team und blieb im Gegensatz zur Qualifikationsrunde am Donnerstag ohne jeden Makel: «Heute ist alles aufgegangen, Quorida sprang fantastisch.» Nach ihm musste der Olympia-Vierte Steve Guerdat den anspruchsvollen Parcours mit 13 Hindernissen und 16 Sprüngen unter die Hufe nehmen. Mit dem zehnjährigen Westfalenwallach Corbinian, mit dem er über Ostern das Weltcupfinale gewann, musste er zwei Abwürfe notieren lassen. «Corbinian ist nach dem Wassergraben etwas zu stark zurückgekommen. Das war der Grund für den Fehler am Planken-Steilsprung», analysierte Guerdat. Sein Vierbeiner sei sehr sensibel und er habe ihn zu wenig auf den Einsprung in die zweifache Kombination unterstützen können. Entsprechend gab es nochmals einen Abwurf.
Jetzt lag es am Senior im Team, dem 53-jährigen Paul Estermann, die «Reitgenossen» noch im Rennen zu halten. Der Luzerner musste sich mit dem zehnjährigen Oldenburgerwallach Lord Pepsi zwar keinen einzigen Hindernisfehler notieren lassen, jedoch einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung. «Ich habe an einer Stelle wahrscheinlich einen einzigen Galoppsprung zu viel gemacht und schon war ich über der erlaubten Zeit. Das ist äusserst ärgerlich», so Estermann. Der Druck lag nun auf den Schultern von Martin Fuchs. Der frischgebackene Schweizer Meister verzeichnete mit seinem zehnjährigen Westfalenwallach Clooney lediglich einen Fehler am Wasser, was dann im Endeffekt mit den entsprechenden Totalzeiten den 6. Schlussrang bedeutete.
Um den Titel hätten die Schweizer Equipe nicht mehr mitreiten können. Doch wäre ein Podestplatz in Reichweite gewesen. «Der 6. Rang wird der gezeigten Leistung leider nicht gerecht. Es ist hart, mit nur fünf Punkten so weit hinten klassiert zu sein. Ich bin aber trotzdem sehr stolz auf meine Reiter», resümierte Equipenchef Andy Kistler.