Knallig bunte und laute Fasnachtsumzüge haben am Wochenende mehrere Schweizer Städte belebt. Bei relativ milden Temperaturen besuchten Zehntausende von Zuschauerinnen und Zuschauern die traditionellen närrischen Anlässe in Bern, Zürich und Winterthur.
Zwischen 70’000 und 100’000 Besucher waren es am Samstag in Bern beim grossen Fasnachtsumzug durch die Innenstadt. Über 50 Guggen und Kostümgruppen zogen durch die Gassen der Altstadt bis zum Bundesplatz.
Mit dabei waren auch in diesem Jahr die Guggen mit klingenden Namen wie die „Aaregusler“, „Le Furz de Bärn“ oder die „Mutzopotamier“. Die „Mutze Bebbi“ brachten mit ihren Pfeifen und Laternen etwas Basler Fasnachtsstimmung in die Bundesstadt.
Zu sehen waren zum Beispiel trommelnde Schlümpfe und ein rotäugiger Riesendrache, der nicht Feuer, sondern Konfetti spie. Auch eine als Köche verkleidete Gruppe zog durch die Gassen, ausgestattet mit Töpfen und Kochlöffel sowie einem Transparent: „Wir hauen den Gripen in die Pfanne.“
Nach dem Spektakel fanden sich die Guggen zum Abschluss auf dem Bundesplatz ein. Dort spielten sie ihr Monsterkonzert vor den begeisterten Zuschauern.
„ZüriCarneval Parade 2012“
In Zürich verfolgten am Sonntagnachmittag gegen 30’000 Schaulustige die „ZüriCarneval Parade 2012“. Vor dem Gebäude der Schweizerischen Nationalbank setzte sich der aus rund 40 Gruppen zusammengesetzte Narrenzug unter dem Motto „Traut Euch – hängt den Alltag an den Nagel“ um 14.31 Uhr in Bewegung.
Rund 1200 Fasnächtler nahmen die Umzugsroute unter die Füsse. Sie führte von der Börsenstrasse in die Bahnhofstrasse und via Rennweg, Strehlgasse, Storchengasse zum Münsterhof.
Den Zug eröffnete ein imposantes Pferdegespann, das auf die jubilierende Zürcher Guggenmusik Chlüppliseck hinwies. Diese beging ihr 60-Jahr-Jubiläum. Auf 44 Jahre bringt es die Zürigugge Lady Killers. Zu dieser Schnapszahl gönnten sich die Mitglieder witzige Hutkreationen, die vom Dschungelleben inspiriert waren.
Für schmissige Musik und Staunen unter den Zuschauern sorgte die Zürcher „Pick Band“ Sumpfhüener – rollten doch die „Hüener“ als schwere Motorradjungs durch die Gegend. Unterschiedliche Reaktionen lösten die überaus zahlreichen Hexengruppen aus Deutschland aus. Nicht jede hatte Freude, von einer bösen Hexe gepackt zu werden.
Einen farbenfrohen Schlusspunkt des Umzuges bildeten traditionsgemäss peruanische und bolivianische Tanzgruppen. Hier war tänzerisches Können mit Bewegungsfreude gepaart.
Närrisches Treiben in Winterthur
In Winterthur lockte der grosse Fasnachtsumzug am Sonntagnachmittag Zehntausende Schaulustige an. Rund 70 Gruppen zogen durch die Eulachstadt. Exakt um 14.14 Uhr starteten die Narren beim Obertor.
Die meisten der Guggenmusiken, Hexen- und anderen Gruppen stammten aus dem Raum Winterthur. Aber auch Bündner, Schwyzer und Aargauer waren anzutreffen. Dabei waren zudem zahlreiche Gruppen aus Deutschland.