Der Städtetourismus in der Schweiz hat im vergangenen Jahr trotz Frankenstärke um 2,2 Prozent zugelegt. Der Zuwachs ist aber weniger stark als noch im Vorjahr und im internationalen Vergleich gingen Marktanteile verloren.
Durch die Frankenaufwertung im Gefolge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im vergangenen Jahr wurden Ferien in der Schweiz für ausländische Gäste spürbar teurer. Der Städtetourismus reagierte allerdings deutlich weniger stark als der Tourismus in den Bergregionen.
Sowohl die Übernachtungszahlen von Schweizer Gästen (+3,2 Prozent) als auch jene von ausländischen Gästen (+1,9 Prozent) stiegen in den fünf grössten Schweizer Städten laut einem am Montag veröffentlichten Ranking des Konjunkturforschungsinstituts Bakbasel.
Rückläufig war allerdings die Nachfrage von westeuropäischen Gäste (minus rund 125’000 Hotelübernachtungen) und osteuropäischen Gäste (minus rund 84’000). Durch steigende Übernachtungszahlen von asiatischen (plus knapp 170’000) und nordamerikanischen Touristen (plus 60’000) wurde dies aber wettgemacht.
Ein Vergleich mit zehn weiteren europäischen Städten relativiert die guten Zahlen. In diesen Konkurrenzstädten stieg die Nachfrage mit einem Plus von 4,6 Prozent nämlich deutlich stärker. Die Nachfrage legte damit hier mehr als doppelt so schnell zu wie in der Schweiz. Rang 1 im internationalen Ranking nimmt wie im Vorjahr Barcelona, vor Florenz und Prag ein. Es folgen München, Wien und Salzburg.
Genf war wie bereits seit 2010 die erfolgreichste Schweizer Städtedestination. Obwohl sich die Übernachtungszahlen der Rhonestadt nur unterdurchschnittlich entwickelten, platzierte sich Genf dank einer hervorragenden Ertragskraft auf dem 7. Rang. Zürich als zweitbeste Schweizer Städtedestination belegt Rang 9. Hier machte sich eine sehr gute Auslastung bemerkbar. Ganz am Schluss der Rangliste stehen wie im Vorjahr Bern, Basel und Lausanne.