Die Schweizer Männerstaffel belegt an den WM im Val di Fiemme beim Sieg von Norwegen den guten 6. Rang. Der Schweizer Schlussläufer Remo Fischer ist im Sprint um die Medaillen chancenlos.
In einem verrückten Staffelrennen wurden Karten auf den letzten 10 km neu gemischt. Von den Favoriten übernahm in der Frühlingssonne keiner die Verantwortung, Petter Northug und Co. bummelten wie bei einem vorgezogenen Auslaufen. Dies ermöglichte auch Remo Fischer, in die Spitzengruppe aufzuschliessen, nachdem er mit einer Hypothek von 23 Sekunden gestartet war. Toni Livers hatte zum Schluss der ersten Skatingstrecke den Kontakt verloren.
Als auf den letzten Kilometern Leben in die Siebnergruppe kam, fiel Fischer rasch aus der Entscheidung. In den Anstiegen fehlte ihm die Kraft, und in der Abfahrt verfügte er nicht über einen ausserordentlich schnellen Ski, der ihn wieder hätte aufschliessen lassen. Auf der Zielgeraden hätte gegen Northug, Calle Halfvarsson (Sd), Sergej Ustjugow (Russ) oder David Hofer (It) von den Schweizern nur ein Dario Cologna eine Chance gehabt.
Doch die Schweiz musste ihren besten Mann mangels Allrounder-Qualitäten von Fischer und Co. bereits auf dem zweiten Klassisch-Abschnitt einsetzen. Dort hatte Cologna seine Sache gut gemacht. Der Weltcupleader, der mit 18 Sekunden Rückstand von Startläufer Curdin Perl übernommen hatte, führte eine Sechsergruppe mit den Favoriten Norwegen, Schweden, Russland sowie Deutschland und Italien in Stadion. Die Schweiz war noch dabei, hatte aber den besten Trumpf bereits gespielt. Wäre mit einer anderen Aufstellung mehr drin gelegen? Vermutlich nein. Ohne Cologna in einer frühen Phase hätte es die Schweiz kaum bis in die Siebnergruppe geschafft, die um die Medaillen kämpfte.
Petter Northug, der Sieger vom Mittwoch, verliess sich auf seine Stärken auf der Zielgeraden. Zwei, drei Stockschübe und weg war er. Halfvarsson und Ustjugow blieben chancenlos. Der Russe rettete immerhin noch Bronze vor dem Italiener David Hofer. Es wäre die erste Medaille für den Gastgeber gewesen. Der Finne Matti Heikkinen, der von weit hinten gekommen war, blieb als Fünfter 1,3 Sekunden vor Fischer.
Für Norwegen war es bei einer WM das siebte Staffel-Gold in Folge und der elfte Sieg bei den vergangenen zwölf Titelkämpfen. Northug holte sein neuntes WM-Gold an der Seite von Tord Asle Gjerdalen (erneut mit Pilotenbrille), Eldar Rönning und Sjur Röthe. Als Gold-Sammler schloss Northug zu seinem Landsmann Björn Dählie auf.
Val di Fiemme (It). WM. Langlauf (in Lago di Tesero). Männer. Staffel (4×10 km/je 2mal klassisch und Skating): 1. Norwegen (Tord Asle Gjerdalen, Eldar Rönning, Sjur Röthe, Petter Northug) 1:41:37,2. 2. Schweden (Daniel Richardsson, Johan Olsson, Marcus Hellner, Calle Halfvarsson) 1,2 Sekunden zurück. 3. Russland (Jewgeni Below, Maxim Wylegschanin, Alexander Legkow, Sergej Ustjugow) 2,4. 4. Italien (Schlussläufer David Hofer) 2,6. 5. Finnland (Matti Heikkinen) 11,7. 6. Schweiz (Curdin Perl, Dario Cologna, Toni Livers, Remo Fischer) 13,0. 7. Deutschland 45,5. 8. Japan 54,2. 9. Frankreich 55,6. 10. USA 1:01. – 18 Teams gestartet.