Die Stimmung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hellt sich auf. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im zweiten Quartal um rund 6 Prozent gestiegen. Zwischen den Berufsgruppen und Regionen zeigen sich aber grosse Unterschiede.
Mit einem Plus von über 10 Prozent wuchs die Personalnachfrage in der Ostschweiz und in der Genferseeregion am stärksten. Zu diesem Schluss kommt der am Donnerstag publizierte Adecco Swiss Job Market Index. In beiden Regionen war der Anstieg vor allem auf die Nachfrage bei kaufmännischen Berufen zurückzuführen.
Die sinkende Nachfrage in diesem Berufszweig liess den Stellenmarkt im Grossraum Zürich dagegen schrumpfen. Gegenüber dem Vorjahr resultierte ein Minus von 6 Prozent. Eine negative Entwicklung verzeichnet auch die Region Espace Mittelland (-8 Prozent). Für den Rückgang war vor allem das Baugewerbe verantwortlich. Dieselben Tendenzen zeigen sich auch im Vergleich zum ersten Quartal.
Informatikberufe als Verlierer
Unterschiedlich entwickelten sich auch die einzelnen Berufsfeldern, wie sich vor allem im Vergleich zum Vorquartal zeigt. Ein Lichtblick sind die Gebiete Management und Organisation, in denen der Personalbedarf um 15 Prozent gestiegen ist. Ein Plus von 7 Prozent verzeichnen auch die Gesundheitsberufe.
Weniger rosig sieht es bei den stagnierenden Bereichen Industrie und Transport aus. Zu den grossen Verlierern gehören die Informatikberufe mit einem Taucher von 11 Prozent und die Berufe des Bau- und Ausbaugewerbes mit einem Minus von 26 Prozent.
Noch keine Trendwende
Angesichts dieser ungleichen Entwicklung will die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller von der Universität Zürich daher nicht von einer Trendwende sprechen. Es gebe aber Anzeichen einer verhaltenden Erholung am Schweizer Arbeitsmarkt, wird sie in der Mitteilung von Adecco zitiert. Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Personalnachfrage von April bis Juni stabilisiert.