Die Schweizer Strassen gehören mit 31 Getöteten pro eine Million Einwohner zu den sichersten der Welt. Sorgen bereiten der bfu unter anderem Ablenkung und Geschwindigkeit, die tiefe Velohelmtragquote und der Langsamverkehr.
Der am Donnerstag veröffentlichte Sicherheitsbarometer der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) wird neu jährlich erscheinen und gibt das Niveau der Verkehrssicherheit in der Schweiz wieder.
Besonders vom hohen Niveau der Sicherheit im Strassenverkehr profitiert haben demnach Autofahrende und etwas weniger ausgeprägt Motorradfahrer. Bei beiden Gruppen nahmen die Unfallzahlen in den vergangenen Jahren ab.
Bei den E-Bikes zeigt die Unfallentwicklung hingegen kurz- und mittelfristig gegen oben. Gleichbleibend ist das Unfallgeschehen bei Fahrrad und Fussgängern gewesen.
Sicherheitsindikatoren sind beispielsweise die Gurtentragquote. Bei Autolenkenden ist sie mit 94 Prozent stabil geblieben, bei Rücksitzpassagiere weist der Trend mit 86 Prozent nach oben. 95 Prozent der Personenwagenlenkenden fuhren auch tagsüber mit Licht. Die Helmtragquote der Radfahrer betrug lediglich 49 Prozent, nimmt aber mittelfristig zu.
Bemängelt wird von der bfu insbesondere, dass es kaum Fortschritte beim Langsamverkehr gibt. Zudem werden immer mehr ältere Menschen Opfer von Verkehrsunfällen.
Die Hauptursachen von schweren Strassenverkehrsunfällen seien erstens Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie Vortrittsmissachtung, zweitens die Geschwindigkeit und drittens Alkohol am Steuer. Weiter sei die Fremdgefährdung durch Kollisionen immer noch das grösste Problem im Strassenverkehr und Unfälle endeten häufiger tödlich auf Ausserortsstrassen.
Regeln werden gut eingehalten
Verkehrssicherheitsmassnahmen würden zwar von der breiten Bevölkerung akzeptiert und sie verhalte sich auch relativ regelkonform. Aber die Zustimmung für einzelne Massnahmen wie beispielsweise Tempolimiten ausserorts und auf Autobahnen nehme ab. Gemäss Untersuchungen würden nur gerade zwei von zehn Autofahrenden niemals schneller als erlaubt fahren.
Die Rechtsetzung in der Schweiz wird von der bfu als gut erachtet. Aber es gebe noch Potenzial bei der Durchsetzung. Auch die Technik könne den Menschen noch mehr unterstützen.Vor allem die Nutzung von Fahrassistenzsystemen berge grosses Potenzial.
Die bfu stellt auch ein nachlassendes Bewusstsein der Politik für die Verkehrssicherheit fest. So verfüge die Schweiz im Gegensatz zu früheren Jahren über keine quantitativen Ziele mehr für die Reduktion von Todesfällen und schweren Verletzungen im Strassenverkehr.