Für das Schweizer Eishockey-Nationalteam geht die WM-Vorbereitung mit zwei Länderspielen am Donnerstag und Samstag gegen die Slowakei weiter.
In der vergangenen Woche setzte es gegen WM-Gastgeber Frankreich je einen Sieg (4:3) und eine Niederlage (2:3 n.V.) ab. Die Resultate stehen für Headcoach Patrick Fischer diesmal jedoch weniger im Vordergrund. Im Vergleich zum vergangenen Jahr wird der Fokus mehr auf die physische Vorbereitung gelegt, wird mit mehr Volumen sowie härter und intensiver trainiert. «Die Spieler sollen müde sein, sollen an ihre Grenzen kommen», sagte Fischer. «Wir schauen nicht, dass sie in den Testpartien perfekt vorbereitet sind.»
Schliesslich gilt es, an der WM in Topform zu sein. In der letztjährigen Vorbereitung gewannen die Schweizer sechs von neun Partien, danach verloren sie am WM-Turnier die ersten beiden Spiele gegen Gegner (Kasachstan und Norwegen), gegen die sie als Favorit angetreten waren. In der Folge verpassten sie zum zweiten Mal hintereinander die angestrebten Viertelfinals.
Im taktischen Bereich hatte Fischer schon nach dem missratenen Deutschland-Cup im vergangenen November Korrekturen vorgenommen. So spielen die Schweizer nun mit weniger Risiko im Forechecking. «Wir hatten zuvor zwar viele Chancen, hinten waren wir aber anfällig», sagte Fischer. Seither hätten sie nie mehr als drei Gegentore kassiert. «Das Positive ist, dass wir dennoch Chancen kreieren. Das war eine wichtige Anpassung, die wir gemacht haben.»
Fischer hat auch sonst Änderungen vorgenommen. So wird er nicht mehr die gesamte Teambuilding-Arbeit auf sich nehmen, die «sehr viel Energie kostet». Das übernimmt nun der renommierte Sportpsychologe Saul Miller, der später dazustösst. Derzeit ist Miller noch für den Playoff-Finalisten EV Zug tätig. Auch für das Training neben dem Eis wurde ein Fachmann verpflichtet.
Mit der ersten Woche der Vorbereitung ist Fischer zufrieden. Besonders freute ihn, dass seine Mannschaft in der zweiten Partie gegen Frankreich im letzten Drittel trotz der vorangegangenen Strapazen zulegen konnte. Gegen die Slowakei verfügt er nun über mehr Qualität im Team. Nebst den vom HC Davos dazugekommenen Andres Ambühl, Enzo Corvi, Fabian Heldner und Claude Paschoud sind in der Slowakei auch Denis Hollenstein, Damien Brunner, Gaëtan Haas sowie Goalie Jonas Hiller dabei, die gegen Frankreich allesamt noch geschont wurden. Insgesamt reisten am Mittwoch drei Torhüter, acht Verteidiger und 14 Stürmer in die Slowakei.
Gegen die Franzosen sei es eher ein wildes Spiel mit der Scheibe gewesen, was auch am Gegner gelegen habe, so Fischer. Gegen die Slowakei erwartet er ein höheres Niveau. Die Partie am Donnerstag in Trencin ist die fünfte gegen die Osteuropäer unter der Führung von Fischer. Beide Mannschaften gewannen je zweimal, wobei die Schweizer das letzte Duell im Februar in Nitra 4:3 für sich entschieden. «Wir müssen unser Spiel mit dem Puck verbessern und defensiv etwas härter spielen», fordert Fischer im Vergleich zu den Partien gegen Frankreich. Das sei jedoch ein Prozess.