Schweizerinnen und Schweizer haben 2015 drei Millionen Liter weniger Wein getrunken als im Vorjahr. Verantwortlich dafür ist der rückläufige Konsum von ausländischen Weinen. Im Gegensatz dazu erlebte der Schweizer Rotwein einen Boom.
Insgesamt tranken die Schweizerinnen und Schweizer knapp 99 Millionen Liter einheimische Weine. Das sind 550’000 Liter mehr als im Vorjahr und entspricht einem Marktanteil von rund 38 Prozent, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Montag mitteilte.
Vor allem der Schweizer Rotwein war beliebt: Davon wurden im letzten Jahr 890’000 Liter mehr getrunken – insgesamt knapp 50 Millionen Liter. Dessen Marktanteil stieg damit auf 28 Prozent.
Der Weisswein aus der Schweiz hingegen hat ein schlechteres Jahr hinter sich: 340’000 Liter weniger oder insgesamt 49 Millionen Liter flossen durch die Kehlen der Schweizer Weinliebhaber. Entsprechend sank hier der Marktanteil auf 56 Prozent.
Weniger ausländische Rotweine
Der Weinkonsum ist in der Schweiz seit Jahren rückläufig, nur 2013 wurde ein einmaliger Anstieg registriert. Vor allem ausländische Rotweine wurden im vergangenen Jahr weniger getrunken. Deren Konsum sank um 3,7 Millionen Liter auf 126 Millionen Liter. Der Konsum von ausländischen Weissweinen hingegen stieg um rund 160’000 Liter auf 39 Millionen Liter.
Entgegen dem allgemeinen Trend nahm auch die Beliebtheit von Schaumweinen zu. 2015 wurden 570’000 Liter mehr oder insgesamt 18 Millionen Liter dieser Tropfen getrunken.
Trockener Sommer
Gemäss BLW fiel die Erntemenge in der Schweiz im vergangenen Jahr wegen des heissen Sommers und der Trockenheit sehr tief aus und lag noch bei 85 Millionen Liter. Entsprechend wurde weniger Schweizer Wein eingekellert als konsumiert und die Lagerbestände an Schweizer Weinen nahmen ab.
Die gesamte Rebfläche in der Schweiz blieb 2015 praktisch unverändert bei rund 14’800 Hektaren. Am meisten rote Trauben wachsen im Kanton Wallis, am meisten weisse im Kanton Waadt.