Das Schweizer U21-Nationalteam verpasst die EM-Endrunde in Israel. Die SFV-Auswahl verlor gegen Deutschland nach dem 1:1 im Hinspiel zuhause in Luzern nach einer schwachen ersten Halbzeit 1:3.
Bereits zur Pause war die Partie in der Swissporarena zugunsten des Gastes aus Deutschland entschieden. Lewis Holtby (8.), Lasse Sobiech (20.) und Sebastian Polter (45.) schossen die Tore für das Team von Rainer Adrion, das nach dem 1:1 im Hinspiel noch kritisiert worden war, in Luzern aber seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Josip Drmic erzielte in der 75. Minute den Ehrentreffer für das Team von Pierluigi Tami, dem EM-Finalisten von 2011.
Der Sieg der Deutschen war absolut verdient, allerdings machten es die Schweizer dem Gegner auch (zu) einfach. Zwei dämliche Fouls von François Affolter auf der linken Seite führten zu den beiden Freistössen, nach denen die ersten beiden Treffer der Deutschen fielen. In der 8. Minute fand der Schlenzer von Holtby direkt den Weg ins Tor, beim 0:2 köpfelte Fabio Daprela bei seinem Abwehrversuch Lasse Sobiech an, der den zweiten Treffer erzielte. Für die Entscheidung sorgte Nürnbergs Polter kurz vor der Pause, der einen mustergültig vorgetragenen Konter über Holtby und Karim Bellarabi zum 3:0 verwertete, wobei die ganze Schweizer Defensive schlecht aus sah.
Der Auftritt der Schweizer war in keinster Weise mit jenem vier Tage zuvor in der BayArena in Leverkusen zu vergleichen, als sie dem Favoriten mit einer beherzten und solidarischen Leistung Paroli boten und zu einem verdienten 1:1 gekommen waren. Die Hoffnung der Schweizer, dem Europameister von 2009 und Favoriten definitiv ein Bein zu stellen und zum zweiten Mal in Folge die Playoffs zu überstehen, zerschlug sich aber bereits in der Startphase.
Vom Schock der Fehler in der Defensive und der frühen Verlusttreffer erholte sich die SFV-Auswahl lange nicht. Das Selbstvertrauen, von dem die Schweizer im Hinspiel noch gestrotzt hatten, war weg, in der Offensive blieb vieles Stückwerk. Die erste gute Gelegenheit erspielte sich das Heimteam erst nach dem 0:3, als in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Toko mit seiner schönen Direktabnahme an Bernd Leno, dem Torhüter von Bayer Leverkusen, scheiterte.
Erst in der Schlussphase, als die Partie bereits entschieden war, verzeichneten die Schweizer mehr Spielanteile und kamen durch Drmic, der anstelle von Haris Seferovic in der Startaufstellung gestanden hatte, zum Ehrentreffer. Kurz zuvor hatte bereits Buff, der den Treffer mit einem gekonnten Pass in die Tiefe vorbereitete, das 1:3 auf dem Fuss. Der Zürcher, der nach seiner Einwechslung zur Pause zu den besten Schweizern gehörte, scheiterte nach einem schönen Solo an Leno. Kurz vor Schluss bot sich Buff sogar noch die Chance zum 2:3 (86.).
Schweiz – Deutschland 1:3 (0:3)
Swissporarena, Luzern. – 10’277 Zuschauer. – SR Jug (Sln). – Tore: 8. Holtby (Freistoss) 0:1. 20. Sobiech (Freistoss Holtby) 0:2. 45. Polter (Bellarabi) 0:3. 75. Drmic (Buff) 1:3.
Schweiz: Bürki; Widmer, Philippe Koch, Affolter, Daprela; Wiss (68. Seferovic), Abrashi; Kasami (46. Hajrovic), Toko (46. Toko), Zuber; Drmic.
Deutschland: Leno; Jung, Sobiech, Thesker, Jantschke; Moritz; Beister (77. Mlapa), Rudy, Holtby, Bellarabi (64. Esswein); Polter (91. Funk).
Bemerkungen: Schweiz ohne Ben Khalifa, Granit Xhaka, Mehmedi, Rodriguez, Shaqiri (A-Nationalmannschaft), Schär (gesperrt) und Moubandje (verletzt). Deutschland ohne Götze, Kroos, Schürrle, ter Stegen (A-Nationalmannschaft), Kirchhoff (gesperrt), Draxler, Gündogan, Herrmann, Leitner, Rhode und Vukcevic (alle verletzt). Verwarnungen: 16. Jantschke (Foul). 52. Thesker (Foul). 68. Buff (Foul). 76. Daprela (Foul). 92. Abrashi (Foul).