Schweizer überraschen auch gegen Kanada

Nach dem 3:2-Sieg gegen Gastgeber Schweden gelingt der Schweizer Nationalmannschaft an der Eishockey-WM in Stockholm eine weitere Überraschung: Das Team von Sean Simpson bezwingt Kanada 3:2 nach dem Penaltyschiessen.

Denis Hollenstein feiert seinen Tor zum 1:0. (Bild: Si)

Nach dem 3:2-Sieg gegen Gastgeber Schweden gelingt der Schweizer Nationalmannschaft an der Eishockey-WM in Stockholm eine weitere Überraschung: Das Team von Sean Simpson bezwingt Kanada 3:2 nach dem Penaltyschiessen.

Das Shootout war erst nach 16 Penaltys entschieden. Zum Matchwinner der Schweizer avancierte Reto Suri, der in beiden Versuchen reüssierte. Für Simpson war es im vierten WM-Duell gegen seine Landsleute bereits der zweite Sieg nach dem 4:1 im Jahr 2010 in Mannheim.

In der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte die Schweizer-Auswahl die Nordamerikaner vor zahlreichen Fans aus der Heimat über weite Strecken im Griff. Dass sie nach einer 1:0-Führung (14.) mit 1:2 in Rückstand (48.) geriet, war alles andere als zwingend. Das 1:2 muss der ansonsten sehr starke Torhüter Martin Gerber, der erneut den Vorzug vor Reto Berra erhalten hatte, auf seine Kappe nehmen, traf doch Matt Read aus spitzem Winkel.

Nico Niederreiter rettete die Schweiz

Nino Niederreiter, der bereits gegen Schweden erfolgreich gewesen war, rettete die Schweiz mit dem 2:2 in die Overtime. Der Flügelstürmer der Bridgeport Sound Tigers drückte den Puck nach einem Gewühl vor dem kanadischen Gehäuse mit dem Schlittschuh über die Linie. Vor dem Tor war ein Schuss von Niederreiter via Rücken von Brenden Dillon an die Latte geprallt.

Das erste Drittel hatten die Schweizer praktisch nach Belieben dominiert, was das Schussverhältnis von 12:3 (total 28:21) unterstreicht. Die verdiente Führung erzielte in der 14. Minute Denis Hollenstein, der an seiner zweiten Weltmeisterschaft erstmals traf. Der Stürmer der Kloten Flyers war auch sonst sehr auffällig, ein weiterer Treffer blieb ihm jedoch verwehrt – in der 46. Minute scheiterte er aus kurzer Distanz an Mike Smith.

Nächster Gegner ist Tschechien

Nach der ersten Pause fanden die Kanadier besser ins Spiel, doch Gerber liess sich zunächst nicht bezwingen. In der 35. Minute war allerdings auch der Routinier machtlos, als Andrew Ladd aus kurzer Distanz zum Abschluss kam – Verteidiger Roman Josi konnte nicht mehr eingreifen. Drei Minuten zuvor hatte Matthias Bieber die grosse Chance zum 2:0 vergeben, er traf aber das Tor nicht.

Für die Schweizer geht es bereits am Montag gegen Tschechien weiter.

Schweiz – Kanada 3:2 (1:0, 0:1, 1:1, 0:0) n.P.
Globe Arena, Stockholm. – 6107 Zuschauer. – SR Baluska/Olenin (Slk/Russ), Scheljanin/Woodworth (Russ/USA).

Tore: 14. Hollenstein (Walker, Trachsler) 1:0. 35. Ladd (Schenn, Stamkos) 1:1. 48. Read (Eberle) 1:2. 54. Niederreiter 2:2. – Penaltyschiessen: Eberle – (gehalten), Niederreiter – (gehalten); Giroux – (gehalten), Suri 1:0; Duchene 1:1, Gardner – (gehalten); Martin Plüss – (gehalten), Stamkos – (gehalten); Ambühl – (gehalten), Duchene – (gehalten); Hollenstein – (gehalten), Eberle – (gehalten); Bodenmann – (gehalten), Read – (gehalten); Suri 2:1, Duchene – (gehalten). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 4mal 2 Minuten gegen Kanada. Schweiz: Martin Gerber; Seger, Julien Vauclair; Josi, von Gunten; Blum, Grossmann; Blindenbacher, Philippe Furrer; Niederreiter, Martin Plüss, Simon Moser; Suri, Gardner, Ambühl; Walker, Trachsler, Bieber; Bodenmann, Cunti, Hollenstein. Kanada: Smith; Robidas, Dillon; Schenn, Brian Campbell; Harrison, Brodie; Schultz; Simmonds, Eric Staal, Jordan Staal; Stamkos, Giroux, Ladd; Eberle, Duchene, Hall; Read, O’Reilly, Skinner. Bemerkungen: Schweiz ohne Stephan, Monnet, Bürgler (alle überzählig) und Berra (Ersatztorhüter). Lattenschuss Niederreiter (54.). – Schüsse: Schweiz 28 (12-5-11-0); Kanada 21 (3-8-9-1). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/2; Kanada 0/2.

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