Die Schweizer Teams nehmen die Champions Hockey League seriös. Zum Auftakt der 2. Runde erringen fünf Vertreter der National League vier Siege. Nur die ZSC Lions verlieren.
Auf Achtelfinalkurs hat vor allem der Genève-Servette HC eingeschlagen. Die Genfer blühen im internationalen Vergleich auf – wie schon letzten Dezember am Davoser Spengler Cup. Nach dem Auftaktsieg über Frölunda besiegten die Genfer trotz eines Fehlstarts auch Villach. Bis zur 22. Minute führten die mit zehn Söldnern angetretenen Österreicher in der Les-Vernets-Halle 2:0, ehe den Genfern mit vier Goals hintereinander die Wende gelang. Der neuverpflichtete Kanadier Tommy Pyatt (von Tampa Bay) und Juraj Simek markierten im Schlussabschnitt innerhalb von 35 Sekunden die siegbringenden Tore vom 2:2 zum 4:2. Servette mobilisierte erneut die meisten Zuschauer (4246).
Gottéron punktete ebenfalls schon zum zweiten Mal, nachdem die Freiburger am Donnerstag in Stockholm gegen Djurgarden erst in der Verlängerung verloren hatten. Gegen die Eisbären Berlin trumpfte Gottéron im zweiten Abschnitt gross auf. Innerhalb von neun Minuten skorten Christian Dubé und zweimal Greg Mauldin die Treffer vom 0:0 zum 3:0. Gottéron führt nach dem Heimsieg die Tabelle für mindestens 20 Stunden an; Djurgarden oder Zlin kann am Sonntag aber an den Freiburgern vorbeiziehen.
Die einzige Schweizer Niederlage am Samstag ging auf das Konto der ZSC Lions. Der Schweizer Meister unterlag im Hallenstadion Färjestad Karlstad in einem rassigen Spiel mit 2:3 nach Verlängerung. Schon beim Gewinn der Champions Hockey League vor sechs Jahren haben die Zürcher das erste Spiel im Hallenstadion verloren, damals mit 4:5 nach Penaltyschiessen gegen Sparta Prag. Vor sechs Jahren allerdings kamen nie weniger als 8000 Zuschauer in der Tempel nach Oerlikon; diesmal waren es bloss 3515. Der 22-jährige Chris Baltisberger, der schon am Donnerstag einmal getroffen hatte und von den Edmonton Oilers eine Einladung ins Vorsaison-Camp erhalten hat, glich für die ZSC Lions zweimal in Überzahl aus.
Schon am Nachmittag und auswärts kamen der SC Bern und der EV Zug zu den ersten Siegen im Wettbewerb. Beide wahrten damit alle Chancen; der EVZ führt in seiner Gruppe H die Tabelle trotz der donnerstäglichen Heimniederlage gegen SaiPa Lappeenranta (Fi) sogar schon an. Bern bei Tappara Tampere (5:3) und Zug bei Vitkovice Ostrava (5:2) agierten äusserst effizient.