Schweizer Universitäten intensivieren Frauenförderung

An den kantonalen Universitäten ist die Chancengleichheit von Frau und Mann neuerdings integraler Bestandteil der Strukturen. Mit der Abkehr von der individuellen Förderung haben die Unis Anfang Jahr einen Systemwechsel eingeläutet.

Frauen, Unis (Bild: sda)

An den kantonalen Universitäten ist die Chancengleichheit von Frau und Mann neuerdings integraler Bestandteil der Strukturen. Mit der Abkehr von der individuellen Förderung haben die Unis Anfang Jahr einen Systemwechsel eingeläutet.

Damit in Zusammenhang steht unter anderem, dass die Unis künftig die Chancengleichheit aus eigenen Mitteln fördern sollen, wie Gabriela Obexer-Ruff von der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten der Nachrichtenagentur sda sagte.

Für die Periode 2013-2016 gibt es aber noch Geld aus dem Bundesprogramm. Es handelt sich um projektgebundene Mittel von rund 9,8 Millionen Franken, wie die Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Schweizer Hochschulen und Universitäten (KOFRAH) mitteilte.

Programme für die gezielte Förderung der Chancengleichheit an Unis gibt es seit 2000. Immer wieder bewilligte die Schweizerische Universitätskonferenz (SUK) Anschlussprogramme. Es sei nicht selbstverständlich, „dass wir noch eine Runde erhalten“, so Obexer-Ruff.

Übergeordnetes Ziel bleibt laut Mitteilung – wie in den letzten Jahren – ein Frauenanteil von 25 Prozent aller Professuren. Neu kommt dazu, dass bei Assistenzprofessuren ein Frauenanteil von 40 Prozent angestrebt wird.

Luzern, Neuenburg und Genf an der Spitze, HSG am Ende

Seit Beginn des ersten Programms ist es vorangegangen. 1998 lag der Frauenanteil am Total der Uni-Professuren bei gerade mal 7 Prozent. 2005 waren es 12 Prozent. Und 2012 lag an allen zehn kantonalen Unis der durchschnittliche Frauenanteil unter den ordentlichen und ausserordentlichen Professuren bei 17,8 Prozent. Bei den Neuanstellungen waren es durchschnittlich 23,4 Prozent.

Einige Unis liegen deutlich darüber. Gemäss Statistik heisst das Spitzentrio Luzern, Neuenburg und Genf. In Luzern sind 22,9 Prozent aller ordentlichen und ausserordentlichen Professuren von Frauen besetzt, in Neuenburg sind es 20,8 Prozent und in Genf 20,4 Prozent. Am geringsten ist der Frauenanteil mit 10,6 Prozent in St. Gallen.

Zum Vergleich: Bei der ETH Lausanne waren es 6,9 Prozent, die ETH Zürich verzeichnete 8,2 Prozent, wie aus der Erhebung zum Bundesprogramm Chancengleichheit hervorgeht. Stichtag war jeweils der 31. Juli, das Ende des akademischen Jahres.

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