Der Schweizer Stellenmarkt hat sich im dritten Quartal deutlich abgekühlt. Gegenüber dem Vorquartal ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen um 6 Prozent, gegenüber dem Vorjahr sogar um 15 Prozent gesunken.
Vom Rückgang sind mit Ausnahme der Ostschweiz alle Regionen betroffen, wie der am Donnerstag veröffentlichte Adecco Swiss Job Market Index zeigt. Mit einem Minus von 9 Prozent sind die Stellenangebote vor allem in der Genferseeregion deutlich rückläufig.
Doch auch in den Regionen Zürich und Espace Mittelland wird weniger Personal als noch im Vorquartal gesucht (-8 Prozent). Etwas geringer ist die Abnahme in der Zentralschweiz (-5 Prozent) und der Nordwestschweiz (-3 Prozent). Nur gerade in der Ostschweiz ist der Stellenmarkt um 2 Prozent gewachsen.
«Der anhaltende Negativtrend zeigt, dass die Schweizer Unternehmen bei der Personalrekrutierung entschieden auf die Bremse stehen», lässt sich Alexander Salvisberg von der Universität Zürich in der Mitteilung zitieren. Der Arbeitsmarktexperte erklärt den massiven Rückgang auch mit dem Hoch, in dem der Arbeitsmarkt noch Anfang 2014 war.
Rückgang seit einem Jahr
Insgesamt habe sich die seit einem Jahr herrschende negative Grundstimmung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt akzentuiert. Tatsächlich schrumpft das Stellenangebot in der Schweiz seit dem dritten Quartal 2014. Innerhalb eines Jahres ist ein Rückgang von 15 Prozent zu verzeichnen.
Relativ bescheiden ist dieser Rückgang in den Regionen Espace Mittelland und Zentralschweiz (jeweils -6 Prozent). Deutlich stärker abgekühlt haben sich die Stellenmärkte in den Regionen Nordwestschweiz (-16 Prozent), Zürich (-17 Prozent), Genf (-20 Prozent) und in der Ostschweiz (-24 Prozent).
Dieser starke Jahresrückgang in den Kantonen Thurgau, St. Gallen, beide Appenzell, Graubünden und Glarus erklärt sich laut Mitteilung nicht zuletzt mit dem ausserordentlich grossen Stellenaufkommen im Herbst 2014 in dieser Region.
Alle Berufe vom Rückgang betroffen
Vom zweiten zum dritten Quartal hat der Personalbedarf in allen Berufszweigen abgenommen. Mit einem Minus von 22 Prozent am stärksten zeigt sich dieser Rückgang im Bereich Medizin und soziale Dienstleistungen.
Damit bricht laut der Mitteilung der seit längerem anhaltende Aufwärtstrend in diesen Berufszweigen dramatisch ein. Sowohl die Stellenausschreibungen für Lehrkräfte wie für Gesundheitsberufe waren deutlich rückläufig.
Auch in den Sparten Büro und Verwaltung sowie Industrie und Bau ist das Stellenangebot deutlich geschrumpft (-15 Prozent, respektive -14 Prozent). Deutlich geringere Rückgänge dagegen wurden in den Bereichen Verkauf/Marketing (-6 Prozent), Gastgewerbe (-6 Prozent) und Management/Organisation (-1 Prozent) verzeichnet.