Der Stromverbrauch in der Schweiz ist vergangenes Jahr deutlich zurückgegangen. Grund dafür war das Wetter: Dank eines milden Winters musste weniger geheizt werden.
Der Stromverbrauch sank 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf 57,5 Milliarden Kilowattstunden, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag mitteilte. Insbesondere von Januar bis März wurde weniger Strom verbraucht als in der Vorjahresperiode.
Dass trotz Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum der Stromverbrauch zurückging, begründet das BFE mit dem Wetter: 2014 ging als wärmstes Jahr seit Messbeginn in die Geschichte ein, daher wurde weniger Strom zum Heizen gebraucht.
Die sogenannten Heizgradtage nahmen im Vergleich zum Vorjahr um einen Fünftel (19,9 Prozent) ab. In der Schweiz werden laut BFE gegen 10 Prozent des Stroms für das Heizen verwendet.
Wie sich der Stromverbrauch pro Kopf entwickelte, konnte das BFE nicht angeben, da die Zahlen zur Wohnbevölkerung noch nicht vorliegen.
Mehr Atomstrom
Während der Verbrauch in der Schweiz zurückging, schnellte die Produktion in die Höhe: Sie stieg 2014 um 1,9 Prozent auf 69,6 Milliarden Kilowattstunden. Das ist gemäss BFE der zweithöchste jemals erzielte Wert.
Für die Erhöhung der Produktion sorgten die fünf Atomkraftwerke: Sie produzierten 6 Prozent mehr Strom als im Vorjahr und erreichten mit 26,4 Milliarden Kilowattstunden einen neuen Höchstwert. Die Wasserkraftwerke produzierten hingegen leicht weniger Elektrizität als im Vorjahr (-0,7 Prozent).
Trotzdem steuerten sie nach wie vor den grössten Teil zur Produktion bei (56,4 Prozent, Vorjahr: 57,9 Prozent). Atomkraftwerke produzierten 37,9 Prozent des Schweizer Stroms (Vorjahr: 36,4 Prozent). Der Rest ging auf das Konto von konventionell-thermischen und anderen Anlagen. Wie viel die erneuerbaren Energien ausmachten, wurde nicht ausgewiesen.
Mehr Schweizer Strom exportiert
Angesichts von höherer Produktion und tieferem Verbrauch wurde mehr Elektrizität ins Ausland exportiert. Der Exportüberschuss lag mit 5,5 Milliarden Kilowattstunden um 3,1 Milliarden über dem Vorjahreswert.
Mit den Exporten verdienten die Schweizer Stromproduzenten 2,27 Milliarden Franken, gleichzeitig zahlten sie für Importe 1,83 Milliarden Franken. Unter dem Strich stieg der Aussenhandelssaldo um 35,2 Prozent auf 442 Millionen Franken.