Schweizer Unternehmen setzen 2017 verstärkt auf junge und auf einheimische Verwaltungsräte. Frauen sind in den obersten Führungsgremien noch immer selten anzutreffen.
Zu diesen Schlüssen kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens Heidrick & Struggles. Ausgewertet wurde die personelle Zusammensetzung in den Verwaltungsräten der 30 Unternehmen, die im Swiss Leader Index (SLI) enthalten sind.
Demnach hat sich der Frauenanteil in den obersten Führungsgremien nur leicht erhöht. Er beträgt dieses Jahr 21,2 Prozent, gegenüber 20,1 Prozent im Vorjahr. Als einzige SLI-Unternehmen haben Kühne + Nagel und SGS keine Frauen im Verwaltungsrat. Mit 45,5 Prozent hat die Zurich Versicherung den höchsten Anteil an weiblichen VR-Mitgliedern.
Mehr Junge und mehr Schweizer
Im Schnitt sind die an den diesjährigen Generalversammlungen neu gewählten Verwaltungsratsmitglieder 55 Jahre alt und damit zehn Jahre jünger als die Kolleginnen und Kollegen, die sie ablösen. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Die neu gewählten weiblichen VR-Mitglieder sind durchschnittlich vier Jahre jünger als ihre männlichen Kollegen.
Die untersuchten Unternehmen setzen ausserdem vermehrt auf Verwaltungsräte mit Schweizer Staatsbürgerschaft: Unter den Neugewählten besitzen über 40 Prozent einen Schweizer Pass. Im Vergleich dazu befinden sich unter den zurückgetretenen VR-Mitglieder fast 80 Prozent Ausländer.