Nach einem Jahr Unterbruch stehen die Schweizer Volleyballerinnen am prestigeträchtigen Frauenturnier von Montreux wieder am Start. Am«Volley Masters» bereiten sie sich auf die EM-Qualifikation vor.
Wie immer gastieren einige der weltbesten Nationalteams am Genfersee. Und wie bei den letzten Teilnahmen 2013 und 2014 dürften die Gegnerinnen für die Schweizerinnen eine Nummer zu gross sein; für die junge Equipe geht es primär darum, Erfahrungen im Hinblick auf die EM-Qualifikation zu sammeln. In dieser treffen sie im Herbst je zweimal auf Bulgarien, Rumänien und Montenegro.
In Montreux ist die Gegnerschaft noch illustrer. In der Vorrunde treffen die Schweizerinnen in der Gruppe B ab Dienstag der Reihe nach auf Serbien (Weltnummer 6), die Niederlande (14) und Thailand (13). In der Gruppe A spielen die Vorjahressiegerinnen aus der Türkei (10) gegen China (2), Brasilien (3) und Belgien (15). Zu erwarten ist allerdings, dass die besten Teams der Welt wenige Wochen vor den Olympischen Spielen nicht in Bestbesetzung antreten werden.
Aufgrund der Besetzung wären bereits Satzgewinne für die Schweizerinnen als Erfolg zu werten – umso mehr, weil sich das Team (einmal mehr) im Umbruch befindet und stark verjüngt wurde. Von den 13 Spielerinnen, die Nationaltrainer Timo Lippuner in Montreux zur Verfügung stehen, sind acht noch keine 20 Jahre alt. Vom Team, das vor weniger als drei Jahren in Zürich die Heim-EM bestritt, gehört in Montreux keine einzige Spielerin mehr dem Kader an.
Obwohl ihm seit 2014 für Nachwuchs und Nationalteams rund eine Million Franken zusätzlich zur Verfügung steht, ist es dem Schweizer Verband bisher nicht gelungen, Kontinuität in die Elite-Auswahlen zu bringen. Der Aufwand, sich über mehrere Jahre für das Nationalteam zu engagieren, scheint sich für die Spielerinnen offenbar nicht zu lohnen – das höhere Engagement von Swiss Volley und die Partien gegen die Weltbesten wie in Montreux zum Trotz.
Das traditionelle «Volley Masters» gilt seit Jahren als bestbesetztes Einladungsturnier der Welt. Mit sieben Teams aus den Top 15 der Welt ist es den Organisatoren auch dieses Jahr wieder gelungen, ein starkes Teilnehmerfeld zu verpflichten. Aus den beiden Vierergruppen qualifizieren sich jeweils die besten zwei für die Halbfinals. Die restlichen Teams bestreiten Klassierungsspiele.