Schweizer wären gewarnt

Beim alljährlichen Sirenentest haben am Mittwoch 98 von 100 Sirenen einwandfrei funktioniert. Das sind gleich viele wie im vergangenen Jahr.

Sirene auf dem Dach des Stadthauses in Zürich (Bild: sda)

Beim alljährlichen Sirenentest haben am Mittwoch 98 von 100 Sirenen einwandfrei funktioniert. Das sind gleich viele wie im vergangenen Jahr.

Nur zwei von hundert Sirenen haben beim alljährlichen Sirenentest am Mittwoch nicht funktioniert. Gemäss dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) ist die rasche Alarmierung der Bevölkerung damit sichergestellt.

Das Bundesamt stützt sich bei seiner ersten Bilanz auf die Angaben aus 22 Kantonen. Dort seien 3909 Sirenen getestet worden, wovon 3847 einwandfrei funktioniert hätten, teilte das BABS am Mittwoch mit. Die Betreiber der 62 fehlerhaften Sirenen müssen die Anlagen umgehend reparieren oder ersetzen. Eine detaillierte Auswertung folgt in den kommenden Wochen.

Insgesamt gibt es in der Schweiz rund 7800 stationäre und mobile Sirenen. Viele davon heulten am Mittwoch zwischen 13.30 Uhr und 14 Uhr auf. Handelt es sich nicht um einen Test, ist die Bevölkerung im Falle eines solchen Alarms angehalten, Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren.

Neues Alarm-System

Mit dem diesjährigen Sirenentest lancierte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz unter dem Namen Alertswiss ein neues System zur Alarmierung. Ab sofort wird die Bevölkerung im Katastrophenfall zusätzlich zu den herkömmlichen Alarmierungen über die Webseite www.alertswiss.ch, eine Smartphone-App, über Twitter (@alertswiss) und YouTube informiert.

Der Schweizerische Gehörlosenbund (SGB) zeigte sich am Mittwoch erfreut über die Neuerung. Von der bisherigen Alarmierung seien gehörlose und hörbehinderte Personen ausgeschlossen gewesen, teilte der SGB mit. Alertswiss sei ein wichtiger Schritt in Richtung eines barrierefreien Zugangs zu Informationen.

Der Gehörlosenbund fordert aber weitere Schritte: Der gleichberechtigte Zugang sei erst erreicht, wenn gehörlose Personen in Notfallsituationen automatisch informiert würden, ohne selber aktiv zu werden. Ziel müsse deshalb ein landesweiter SMS-Dienst sein.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz prüft derzeit, ob ein solcher Dienst eingeführt werden soll. Der Entscheid soll noch im ersten Halbjahr 2015 fallen. Lanciert werden soll die mobile Alarmierung spätestens 2017.

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