Dank einem 6:2 gegen Kasachstan ist das Schweizer Nationalteam an der WM in Minsk alle Abstiegssorgen los. Gleichzeitig wahrt sich die Schweiz die kleine Chance auf den Einzug in die Viertelfinals.
In wirkliche Gefahr, die Partie gegen die bescheidenen Kasachen zu verlieren, gerieten die Schweizer nie. Spätestens nachdem Dean Kukan mit einem Shorthander (10.) und Denis Hollenstein im Powerplay (15.) ihr Team mit 2:0 in Führung geschossen hatten, hatten die Schweizer Spiel und Gegner im Griff. Und als Yannick Weber in der 28. Minute – erneut in Überzahl – der dritten Treffer gelang, stand der dritte WM-Sieg in Folge gegen die Kasachen schon fast fest. Am Ende feierten die Schweizer den höchsten Länderspiel-Sieg seit dem 7:1 an der letzten WM gegen Slowenien.
Vor dem abschliessenden Gruppenspiel gegen Lettland (am Dienstag) liegen die Schweizer in der Tabelle der Gruppe B auf Platz 6. Der Rückstand auf den 4. Rang, der zum Einzug in die K.o.-Phase berechtigt, beträgt zwar nur einen Punkt, dennoch sind die Chancen der Schweizer auf den Viertelfinal-Einzug wegen der noch ausstehenden Direktbegegnungen nicht mehr allzu gross. Sie müssen gegen die Letten nicht nur drei Zähler gewinnen, sondern auch auf Schützenhilfe von gleich mehreren Gegnern hoffen. Es ist deshalb gut möglich, dass bereits vor dem Duell mit den Letten keine Hoffnung mehr besteht.
Kasachstan, das wie 2010 und 2012 nach nur einem Jahr in der höchsten Division gleich wieder in die B-Gruppe absteigt, machte den Schweizern das Leben einfach. Die ersten beiden Treffer kassierte der kasachische Keeper Witali Jeremejew zwischen den Schonern hindurch, worauf dieser durch Alexej Iwanow ersetzt wurde. Und Weber erzielte das 3:0 während einer Fünfminuten-Strafe gegen Nikolai Antropow, der mit über 800 NHL-Spielen erfahrenste Kasache.
Antropow streckte Kevin Romy mit einem brutalen Ellbogencheck gegen den Kopf nieder und wurde dafür zu Recht mit einem Restausschluss bestraft. Romy erlitt eine Hirnerschütterung. Gemäss ersten Angaben aus dem Schweizer Lager fällt der Stürmer von Genève-Servette für unbestimmte Zeit aus; die WM jedenfalls dürfte für ihn gelaufen sein.
Schweiz – Kasachstan 6:2 (2:0, 2:0, 2:2)
Minsk Arena. – 11’739 Zuschauer. – SR Dremelj/Frano (Sln/Tsch), Dehaen/Suominen (Fr/Fi). – Tore: 10. Kukan (Ausschluss Schlumpf!) 1:0. 15. Hollenstein (Seger, Ambühl/Ausschluss Blochin) 2:0. 28. Weber (Josi/Ausschluss Antropow) 3:0. 38. Ambühl (Hollenstein/Ausschluss Romanow) 4:0. 44. Cunti (Josi, Moser/Ausschluss Kasanzew) 5:0. 47. Blum (Cunti, Brunner) 6:0. 51. Krasnoslobodzew (Dallman, Blochin/Ausschluss Josi) 6:1. 60. (59:32) Rymarew (Krasnoslobodzew, Blochin/Ausschluss Schlumpf) 6:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 plus 5 Minuten (Antropow) plus 10 Minuten (Spiridonow) plus Spieldauer (Antropow) gegen Kasachstan.
Schweiz: Berra; Weber, Josi; Kukan, Blum, Schlumpf, Seger; Grossmann; Ambühl, Schäppi, Moser; Brunner, Romy, Hollenstein; Fiala, Froidevaux, Suri; Rüfenacht, Cunti, Benjamin Plüss; Stancescu.
Kasachstan: Jeremejew (15. Iwanow); Dallman, Blochin; Semjonow, Lakisa; Sawtschenko, Litwinenko; Wassiltschenko, Kasanzew; Startschenko, Antropow, Schailauow; Rachmanow, Upper, Romanow; Gawrilin, Polischuk, Krasnoslobodzew; Rymarew, Spiridonow, Panschin.
Bemerkungen: Schweiz ohne Sven Bärtschi (verletzt), Mayer, Ramholt (beide überzählig) und Genoni (Ersatztorhüter). – Romy mit Hirnerschütterung ausgeschieden (25.). Pfostenschuss Moser (30.). – Schüsse: Schweiz 39 (11-19-9); Kasachstan 24 (9-9-6). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 4/6; Kasachstan 2/6 (1 Shorthander erhalten).