Die Schweizer Judokas präsentieren sich unkompliziert und zeigen sich im Vorfeld der Olympischen Spiele von organisatorischen Unwägbarkeiten in Rio de Janeiro unbeeindruckt.
Co-Nationaltrainer Ran Grünenfelder betonte an einem Medientermin vor Ort: «Wir waren schon mehrfach in Brasilien und wissen, dass hier nicht alles auf Anhieb klappt. Dafür wird uns hier sogar die Wäsche gemacht.»
Ludovic Chammartin und Evelyne Tschopp stehen am Samstag beziehungsweise Sonntag in den Limits bis 60 beziehungsweise 52 kg im Einsatz, Ciril Grossklaus folgt am Mittwoch in der Kategorie bis 90 kg. Zwei bis drei Siege werden für den Einzug in die Viertelfinals benötigt, der zumindest den Gewinn eines Diploms bedeuten würde.
Die Schweizer gaben einen Einblick in ihren reichen Erfahrungsschatz von Trainingslagern in der ganzen Welt. Anfang Juni weilten sie beispielsweise in der Mongolei. Tschopp über die dortige Ernährung: «Dreimal am Tag gab es Reis und Schaf-Fleisch. Und öfters auch heisses Wasser über Weinbeeren. Oder Schafsmilch verdünnt mit Wasser und Salz.»
Für Nationaltrainer Ran Grünenfelder wurde in der Mongolei auf dem Tatami ein Reiz in Sachen Umfang und Kampf-Härte gesetzt. Die Sparringspartner forderten den Schweizer Weltenbummlern dabei alles ab. Chammartin: «Es hatte drei Mongolen aus den Top 10 der Weltranglisten. Das war für mich natürlich top.»
In Rio de Janeiro erfolgt der letzte Feinschliff mit kurzen Einheiten, um die Spannung zu halten. Zudem steht noch die übliche Gewichtsreduktion im Fokus. Bei Chammartin waren es wie meist vor grossen Wettkämpfen zwei Tage vor seinem Einsatz noch zweieinhalb Kilogramm zu viel.
«Die Athleten sind erfolgshungrig und nicht einfach nur hier, um teilzunehmen. Wichtig ist die gleiche Herangehensweise bei Olympia wie bei sonstigen Judo-Anlässen», sagt Grünenfelder, der in Rio de Janeiro auch selbst als Sparringspartner von Chammartin wirkt.