Der aktuelle Aufschwung in der Schweizer Wirtschaft dürfte sich fortsetzen. Laut der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF wird er sich sogar noch beschleunigen.
Es sei zu erwarten, dass das Wachstum der Schweizer Wirtschaft in den kommenden Monaten deutlich über den Vorjahreswerten liegen werde, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.
Zu diesem Schluss kommen die Wirtschaftsexperten der ETH aufgrund des erneut angestiegenen Konjunkturbarometers: Dieses erreichte im Oktober 1,72 Punkte und stieg damit gegenüber dem September-Wert um 0,18 Punkte. Der Indikator befindet sich bereits seit April in einem Aufwärtstrend.
Für das Wachstum sorgen dürfte ein starker Inlandskonsum sowie eine positive Entwicklung der Exporte in die EU. Auch das Baugewerbe dürfte zum Aufschwung beitragen. Eingetrübt haben sich dagegen die Aussichten für das Kreditgewerbe. Die Vorhersagen für die Industrie haben sich etwas abgeflacht.
Tourismus hat Talsohle durchschritten
Erfreuliches zeigte auch der UBS-Konsumindikator: Die Schweizer Konsumenten sind demnach ausgabefreudiger und tätigen vermehrt auch grössere Anschaffungen. Auch unterstützt von der Erholung im Detailhandel und im Tourismus stieg der Index im September deutlich auf 1,56 Punkte.
Dies sind 0,24 Punkte mehr als im August, womit der Index den höchsten Stand seit Juni 2012 erreichte. Der Anstieg bestätige die Annahme, dass der Privatkonsum weiterhin deutlich zulegen werde und eine wichtige Konjunkturstütze sei, teilte die Grossbank UBS am Mittwoch mit. Er ist mit einem Anteil von rund 60 Prozent mit Abstand die wichtigste Komponente des Bruttoinlandproduktes.
Die Autokäufe erreichten sogar den zweithöchsten September-Wert der letzten zehn Jahre. Die anhaltend hohe Nachfrage nach teuren Autos ist laut den UBS-Ökonomen ein positives Zeichen für die weitere Wirtschaftsentwicklung, da es dafür spreche, dass die Konsumentinnen und Konsumenten optimistisch in die Zukunft blickten.
Tourismus hat Talsohle durchschritten
Im Detailhandel werde die Geschäftslage mit einem Indexstand von +6 mittlerweile so gut beurteilt wie seit Juni 2011 nicht mehr, hiess es weiter. Zudem dürfte der Tourismus die Talsohle hinter sich gelassen haben; seit Jahresbeginn wurden 1,8 Prozent mehr Übernachtungen von Inländern verbucht als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Der UBS-Konsumindikator soll die offiziellen Zahlen zum Privatkonsum um rund drei Monate vorwegnehmen. Zur Berechnung verwendet die UBS auch den Konsumentenstimmungsindex des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und die Kreditkartenumsätze, die über die UBS an inländischen Verkaufspunkten abgewickelt