Obwohl mittlerweile drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer in Städten leben: Im Herzen sind sie Dorfbewohner geblieben, wie eine repräsentative Umfrage zeigt. 72 Prozent haben angegeben, in einem Dorf leben zu wollen.
Auch Kleinstädte stehen noch relativ hoch im Kurs: 67 Prozent sehen in der Kleinstadt die ideale Umgebung. Weitere 37 Prozent finden eine Agglomerationsgemeinde den besten Ort zum Leben.
Schlecht schnitten hingegen grössere Städte ab: Nur 30 Prozent der 1200 Befragten gaben an, gerne in einer Stadt leben zu wollen. Dies zeigt eine Umfrage, die am Dienstag von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) publiziert wurde.
Agglomeration eher unbeliebt
Ein Grossteil der Bevölkerung möchte also ländlich wohnen. Gleichzeitig wünschen sich die Befragten aber auch öffentliche Verkehrsmittel und eine Anbindung ans Strassennetz. Für die WSL paradox: Beides wäre in der Agglo zu haben, doch die ist eher unbeliebt.
Für die Forschenden der WSL ist der Wunsch nach Wohnen im Grünen heikel. Mache man in der Schweiz weiter wie bisher, würden ländliche Regionen grossflächig in geringer Dichte besiedelt, während Dörfer wegen des gut ausgebauten Verkehrs zu Pendler-Schlaforten würden.
Das schlimmste Szenario wäre gemäss WSL, in ländlichen Regionen den Verkehr flächendeckend auszubauen und gleichzeitig den Investoren freie Hand zu lassen. Die Folge wären eine fast flächendeckende Zersiedelung und der Verlust von Natur- und Erholungsräumen.
Kein verdichtetes Bauen in Dörfern
Als Lösung schlagen die WSL-Forschenden vor, regionale Zentren zu lebendigen Kleinstädten werden zu lassen – mit dichter Bebauung, gepflegten historischen Bauten und guter Verkehrserschliessung. Umliegende Dörfer jedoch sollten auf den Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur verzichten.