Unabhängig vom Resultat, nimmt sich Nationalcoach Vladimir Petkovic für das EM-Qualifikationsspiel in London gegen England einiges vor. Er denkt auch an den künftigen Stil der Mannschaft.
Für den Schweizer Nationalcoach Petkovic ist das Spiel vom Dienstag nach rund einem Jahr im Amt auch eine Standortbestimmung. «Ich habe dem Team meine Philosophie näher gebracht. Jetzt wollen wir in einem Spiel, in dem wir nicht Favorit sind, unseren Stil durchbringen», so der Bosnier. «Wir wollen gegen England nicht nur mithalten, sondern den Gegner in Bedrängnis bringen.» Deshalb und nicht nur wegen der Punkte, die die Schweiz zur direkten Qualifikation für die EM-Endrunde noch benötigt, ist dieses Spiel «sehr, sehr wichtig», so Petkovic.
Welcher Formation Petkovic dabei vertraut, gab er wie immer am Tag vor dem Spiel noch nicht bekannt. Es ist damit zu rechnen, dass Captain Gökhan Inler anstelle von Blerim Dzemaili in die Mannschaft rückt. Offen ist auch, ob Petkovic einen der drei am Samstag vor der Wende zum 3:2 gegen Slowenien eingewechselten Stürmer Breel Embolo, Josip Drmic und Valentin Stocker im Wembley von Beginn weg bringt. Als Belohnung würde Petkovic dies allerdings nicht sehen. «Ich erwarte von den Ersatzspielern, dass sie Impulse geben. Ein Ersatzspieler muss sogar zehn Prozent mehr leisten, damit er der Mannschaft helfen kann.»
Englands Trainer Roy Hodgson wird mit Sicherheit mehrere Änderungen in der Mannschaft vornehmen, die am Samstag mit dem 6:0 in San Marino das EM-Ticket gelöst hat. «Es wird einige Wechsel geben», kündigte Hodgson an. Der Flügel Raheem Sterling, der im Sommer für 62 Millionen Euro von Liverpool zu Manchester City transferiert wurde, dürfte ebenso in die Startformation kommen wie Arsenals Stürmer Theo Walcott oder der Chelsea-Haudegen Tim Cahill.
Nicht von Beginn weg dabei sein wird Harry Kane von Tottenham Hotspur, der Shooting-Star der letzten Saison. Als Mittelstürmer läuft abermals Captain Wayne Rooney auf. Mit einem Treffer gegen die Schweiz wäre er mit dannzumal 50 Länderspieltoren alleiniger Rekordtorschütze Englands, vor Sir Bobby Charlton. «Ich hoffe, dass er dieses Tor möglichst bald erzielt, damit die Diskussion um diesen Rekord vom Tisch ist», sagte Hodgson mit einem Schmunzeln.