Die Produktion von Schweizer Rübenzucker ist zwar nicht wirtschaftlicher, aber nachhaltiger als jene von importiertem weissem Rohrzucker aus Brasilien. Zu diesem Schluss kommt eine ETH-Studie im Auftrag der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld.
Untersucht wurde der gesamte Produktionsprozess von der Herstellung des Düngers bis zur Lieferung, und zwar unter den Gesichtspunkten Ökologie, Ökonomie und Soziales. Bei der Umweltbelastung schneidet der Schweizer Zucker besser ab. Je nachdem, ob auch die Verwertung von Nebenprodukten in die Bilanz mit einbezogen wird oder nicht, beträgt der Unterschied zwischen 6 und 35 Prozent.
Auch unter sozialen Gesichtspunkten ist der Schweizer Zucker der Konkurrenz aus Südamerika überlegen. Gemäss der Studie herrschen in der Schweizer Zuckerproduktion klar bessere soziale Bedingungen als in Brasilien.
Vor allem die Bedingungen für die Feldarbeiter fielen stark negativ ins Gewicht: Sie würden schlecht bezahlt und müssten teilweise Zwangsarbeit leisten. Rassendiskriminierung und Kinderarbeit seien weit verbreitet.
Dagegen ist die Produktion von brasilianischem Zucker deutlich rentabler. Die Produktionskosten pro Kilo sind rund sechsmal tiefer. Grund dafür ist gemäss der Studie vor allem das höhere Lohnniveau in der Schweiz. Die Studie ist am Dienstag in Bern vorgestellt worden. Verfasst hat sie das Institut für Umweltentscheidungen der ETH Zürich.