Schweizerin Katja Brunner Nachwuchsdramatikerin des Jahres

Die Schweizerin Katja Brunner ist für ihr Stück «Von den Beinen zu kurz» von Kritikern zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres gewählt worden. Das Inzest-Drama hatte im Mai bereits den Mühlheimer Dramatikerpreis gewonnen.

Die Schweizer Autorin Katja Brunner (Bild: sda)

Die Schweizerin Katja Brunner ist für ihr Stück «Von den Beinen zu kurz» von Kritikern zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres gewählt worden. Das Inzest-Drama hatte im Mai bereits den Mühlheimer Dramatikerpreis gewonnen.

Grosse Gewinner in der von der Fachzeitschrift «Theater heute» durchgeführten Kritikerumfrage sind die Münchner Kammerspiele mit vier Auszeichnungen. Die deutschsprachigen Kritiker wählten die Bühne unter Leitung von Intendant Johan Simons zum Theater des Jahres.

Auch die besten Darsteller kommen von den Kammerspielen: Die 35-jährige Sandra Hüller und ihr 1975 geborener Kollege Steven Scharf erhielten den Zuschlag als Schauspieler des Jahres. Mit dem gebürtigen Esten Risto Kübar stammt zudem der beste Nachwuchsdarsteller aus dem Münchner Ensemble.

Zum Stück des Jahres wählten die 44 befragten Kritiker Felicia Zellers Drei-Personen-Groteske «X-Freunde», die am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt wurde.

Uneins bei den Inszenierungen

Keine klare Mehrheit gab es in der Kategorie Beste Inszenierung: Gleichauf mit jeweils vier Stimmen lagen Karin Henkels Kölner «Ratten», Sebastian Nüblings Münchner «Orpheus steigt herab» und Luk Percevals Hamburger «Jeder stirbt für sich allein». Annette Kurz schuf für diese Fallada-Inszenierung das Bühnenbild des Jahres.

In Berlin konnte lediglich das Deutsche Theater mit Andrea Schraads Kostümen für den Einakter «Sklaven» punkten. Im vergangenen Jahr war das Berliner Theater Hebbel am Ufer unter seinem scheidenden Intendanten Matthias Lilienthal zum Theater des Jahres gekürt worden.

Auch diesmal waren die Kritikermeinungen in den meisten Kategorien breit gestreut. Die grösste Übereinstimmung gab es bei Sandra Hüller – sie bekam für ihre Shopping-Lady in Elfriede Jelineks «Die Strasse. Die Stadt. Der Überfall» 16 der 44 Stimmen.

Für die Kammerspiele als Theater des Jahres votierten zehn Kritiker, fünf nannten das Schauspiel Köln, vier das Centraltheater Leipzig.

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