Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist weit in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach dem Verlust von 10,8 Mrd. Fr. zur Jahresmitte steht nach neun Monaten ein Gewinn von 5,8 Mrd. Fr. zu Buche. Der beschlossene Euro-Mindestkurs ist dafür aber nicht ausschlaggebend.
Vielmehr erzielte die SNB hohe Bewertungsgewinne auf ihren Goldbeständen und auf festverzinslichen Anlagen. Da der Goldpreis von Anfang Jahr bis Ende September um 11,4 Prozent stieg, resultierte auf den Goldbeständen in den ersten neun Monaten 2011 ein Bewertungsgewinn von 5,0 Mrd. Franken, wie die SNB am Montag mitteilte.
Zudem profitierte die Nationalbank von Zinserträgen von 4,0 Mrd. Franken und von Kurserfolgen von 3,7 Mrd. Fr. auf Zinspapieren und -instrumenten, deren Kurse wegen der tieferen Zinsen stiegen.
Wechselkursverluste deutlich gesunken
Dem stehen trotz des am 6. September von der SNB verkündeten Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken weiterhin gesamthafte Wechselkursverluste von 4,7 Mrd. Fr. seit Anfang Jahr entgegen. Zur Jahresmitte waren es aber noch 11,7 Mrd. Fr. gewesen.
Ohne Intervention dürften sich insbesondere die grossen Euro-Bestände noch massiv schlechter entwickelt haben. So fiel der Euro-Kurs seit dem 30. Juni von 1,2196 Franken auf bis zu 1,001 Franken im August. Aufgrund der Interventionen der SNB stand die Gemeinschaftswährung Ende September wieder bei 1,2147 Franken.
Aufgewertet haben sich von Ende Juni bis Ende September hingegen insbesondere der US-Dollar, der japanische Yen und das britische Pfund. Dies trug zum hohen Konzerngewinn der SNB von 16,6 Mrd. Fr. im dritten Quartal bei.
Devisenanlagen von über 305 Mrd. Franken.
Die Devisenanlagen der SNB kletterten seit Ende Juni von 196,8 Mrd. auf rund 305,3 Mrd. Franken. Davon sind 55 Prozent in Euro und 25 Prozent in US-Dollar angelegt.
Hauptgrund für den markanten Anstieg der Devisenanlagen sind die Devisenswaps Franken gegen Dollar und Euro von rund 80 Mrd. Franken, welche die SNB im Kampf gegen die Frankenstärke einging. Die Devisenswaps kann die SNB nach Ablauf der festgesetzten Frist zu einem festgelegten Kurs zurückverkaufen. Damit ist das Risiko limitiert.
Erneut erfreulich entwickelt hat sich der Stabilisierungsfonds, in welchen die Grossbank UBS vor drei Jahren damals unverkäufliche Anlagen hatte entsorgen können. Das Gesamtrisiko sank hier seit Anfang 2011 nochmals von knapp 14 Mrd. auf rund 8,7 Mrd. Franken. Zudem entstand ein Gewinn, der 573 Mio. Fr. zum SNB-Konzernergebnis beitrug.