Die Anzahl registrierter gewaltbereiter Fans in der Schweizer Fussball- und Eishockeyszene hat wiederum zugenommen. In der Hooligan-Datenbank Hoogan des Bundes sind Ende Januar 1294 Personen erfasst. Vor einem halben Jahr waren es 1222, vor einem Jahr 1210.
Seit dem letzten Auszug aus der Datenbank Ende Juli 2012 wurden 124 Personen neu eingetragen, wie das Bundesamt für Polizei (fedpol) am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig seien 52 Personen ordentlich gelöscht worden. Erfasst wird in Hoogan, wer sich bei Sportveranstaltungen gewalttätig verhalten hat und deshalb eine Massnahme wie etwa ein Stadionverbot aufgebrummt erhielt.
Unverändert stammen die in Hoogan gelisteten Unruhestifter zum grössten Teil aus dem Fussball-Umfeld: 71 Prozent der Registrierten haben einen Bezug zu dieser Sportart. Bei 29 Prozent fand sich ein Bezug zum Eishockey. Die grosse Mehrheit der Personen ist männlich, finden sich doch nur 12 Frauen in der Datenbank.
42 Stadionverbote in der aktuellen Fussballsaison
In der aktuellen Fussballsaison 2012/13 wurden in den zwei obersten Ligen und im Schweizer Cup bisher 39 Rayon- und 42 Stadionverbote ausgesprochen. Zudem tauchen je eine Meldeauflage und ein Polizeigewahrsam in der Datensammlung auf. Derzeit herrscht in der höchsten Spielklasse Winterpause, am 9. Februar beginnt die Rückrunde.
Was die laufende Eishockeysaison betrifft, so wurden in National League A und B zum jetzigen Stand 11 Rayon- und 13 Stadionverbote erfasst. Zudem publizierte das fedpol am Donnerstag auch die definitiven Zahlen zur vergangenen Saison. Beim Fussball kam es 2011/12 zu insgesamt 167 Rayon- und 116 Stadionverboten, beim Eishockey wurden 65 Rayon- und 39 Stadionverbote registriert.
Verstösse gegen Sprengstoffgesetz am häufigsten
Die am häufigsten begangenen Tatbestände sind laut fedpol Verstösse gegen das Sprengstoffgesetz: Das Mitführen von Pyros löste 259 aktive Massnahmen seitens der Ordnungshüter aus. Dahinter folgen Landfriedensbruch (211), Gewalt gegen Beamte (118) und Sachbeschädigung (64). Das fedpol betreibt Hoogan seit August 2007. Mit Hilfe der Datenbank sollen Risikofans von Spielen ferngehalten werden.
Quellen
Medienmitteilung des Fedpol.