Das Angebot an Lehrstellen in der Schweiz ist dieses Jahr kleiner ausgefallen als im Vorjahr. Trotzdem blieben erneut viele Lehrstellen unbesetzt, vor allem in technischen Berufen und im Bereich Dienstleistungen.
Per August 2014 lag das Gesamtangebot an Lehrstellen hochgerechnet bei 94’500 Stellen – 1000 weniger als im Vorjahr. Das zeigen die Hochrechnungen des Lehrstellenbarometers, wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am Donnerstag mitteilte.
Insgesamt 86’500 Lehrstellen haben die Unternehmen vergeben. 8000 Lehrstellen waren am 31. August noch offen – 500 weniger als im Vorjahr. Die Betriebe hoffen gemäss dem SFBI, 2500 davon noch in diesem Jahr besetzen zu können.
Hauptgrund für unbesetzte Lehrstellen sind nach Angabe der Betriebe vor allem ungeeignete Bewerbungen, wie das SBFI schreibt. Am meisten Lehrstellen blieben erneut in den technischen Berufen sowie im Bereich Dienstleistungen unbesetzt.
Angebot übersteigt Nachfrage
Trotz der rückläufigen Zahl an Lehrstellen überstieg das Angebot die – ebenfalls rückläufige – Nachfrage: Insgesamt 93’000 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren bekundeten in der diesjährigen Befragung Interesse an einer beruflichen Grundbildung, 500 weniger als im Vorjahr. Die Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Lehrstellenmarkt sei damit erfüllt, hält das SBFI fest.
Von den Jugendlichen, die 2014 vor der Ausbildungswahl standen, sind hochgerechnet 76’000 in eine berufliche Grundbildung eingetreten – 2000 mehr als im Vorjahr. Die anderen begannen eine Schule, absolvierten eine Vorbereitung auf eine berufliche Grundbildung oder wählten eine Zwischenlösung. Gleich wie im Vorjahr hatten 6 Prozent bis am 31. August noch keine Lösung gefunden.
Weniger in der «Warteschlange»
Die Anzahl Jugendlicher, die sich in der «Warteschlange» für eine Lehrstelle im folgenden Jahr befanden, ging in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Sie umfasst nun noch 13’500 Personen (Vorjahr 16’500). Zu Zeiten des Lehrstellenmangels 2007 hatte sie hochgerechnet 24’500 erreicht.
Das Lehrstellenbarometer wird jährlich zweimal erstellt – jeweils im April und im August. Für die aktuelle Hochrechnung wurden 2568 Jugendliche telefonisch befragt. Auf Seiten der Unternehmen wurden 5878 Betriebe schriftlich angefragt; 5517 nahmen an der Befragung teil. Der statistische Vertrauensbereich liegt für die beiden Stichproben bei +/- 2 Prozent (Jugendliche) respektive bei +/- 2,3 Prozent (Unternehmen).