Schwere Gefechte erschüttern Hauptstadt von Zentralafrika

Die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui ist erneut von schweren Gefechten erschüttert worden. Dabei wurden fünf Soldaten aus dem Tschad, die der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (MISCA) angehörten, unter ungeklärten Umständen getötet, wie ein Armeesprecher mitteilte.

Soldat der afrikanischen Friedenstruppen in Bangui (Archiv) (Bild: sda)

Die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui ist erneut von schweren Gefechten erschüttert worden. Dabei wurden fünf Soldaten aus dem Tschad, die der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (MISCA) angehörten, unter ungeklärten Umständen getötet, wie ein Armeesprecher mitteilte.

In der unübersichtlichen Lage verstärkten die französische Armee und die MISCA-Truppen den Schutz des Flughafens. Zehntausende Menschen haben dort Schutz vor den immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen zwischen christlichen und muslimischen Milizen gesucht.

Die über den gesamten Mittwoch andauernden Gefechte mit zum Teil schweren Geschützen richteten sich nicht gegen die auf dem Flughafen stationierte Friedenstruppe, sondern fanden in einem anderen Stadtteil von Bangui statt.

Hunderte Menschen flohen vor den Kämpfen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit beruhigte sich die Lage. Am Donnerstag verstärkte die französische Armee ihre Präsenz in den noch weitgehend menschenleeren Strassen der Hauptstadt.

Verlegung tschadischer Einheiten

Die Truppen des Tschad, dem muslimischen Nachbarstaat der Zentralafrikanischen Republik, geraten in dem Konflikt zunehmend zwischen die Fronten. Den Soldaten wird von der mehrheitlich christlichen Bevölkerung vorgeworfen, mit den überwiegend muslimischen Séléka-Milizen zu sympathisieren, die den Übergangspräsidenten Michel Djotodia unterstützt.

Ein MISCA-Sprecher kündigte am Mittwoch an, die Truppen des Tschad würden aus Bangui in den Norden des Landes verlegt. Der Tschad stellt 850 Soldaten der 3700 Mann starken MISCA-Truppe. Hinzu kommen weitere 1600 Soldaten aus Frankreich. Gemeinsam sollen sie der Gewalt im Land ein Ende bereiten.

In der Zentralafrikanischen Republik herrscht Chaos, seit das Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Rebellenchef Djotodia wurde Übergangspräsident und löste die Séléka offiziell auf. Die Gewalt zwischen Muslimen und Christen hält aber unvermindert an.

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