Brennende Müllcontainer, Wasserwerfer und zerschlagene Scheiben: Am Rande einer Neonazi-Demonstration in Leipzig ist es am Samstag zu schweren Ausschreitungen zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei gekommen.
Vermummte warfen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper, die Beamten gingen mit Wasserwerfern und Reizgas gegen die schwarz gekleideten Krawallmacher vor. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden Polizisten aus einer Menge von etwa 1000 Menschen heraus «massiv» angegriffen. Es habe Verletzte gegeben. Die Polizei nahm mehrere Menschen in Gewahrsam.
Eine Bushaltestelle ging zu Bruch, Müllcontainer gingen in Flammen auf. Selbst die Feuerwehr sei angegriffen worden, twitterte die Polizei. Sie sprach von einer bedrohlichen Stimmung und hohem Gewaltpotenzial in der Leipziger Südvorstadt.
Anlass der Krawalle war eine Demonstration von Rechtsextremisten im Stadtteil Südvorstadt. Dazu seien weit weniger Teilnehmer gekommen als die angemeldeten 200, so die Polizei. Ursprünglich wollten die Neonazis durch den eher links-alternativ geprägten Stadtteil Connewitz marschieren. Dies wurde vom Ordnungsamt verweigert, weil dort ein Weihnachtskonzert und ein alternativer Weihnachtsmarkt stattfanden.
Es waren mehrere Gegenveranstaltungen angemeldet. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot und Verstärkung aus anderen Bundesländern vor Ort.
Schon am frühen Morgen hatten Unbekannte mehrere Brände gelegt. In den Stadtteilen Südvorstadt und Connewitz brannten laut Polizei an mehreren Stellen Autoreifen sowie Container. Ausserdem sei auf einem Fabrikdach ein Lagerfeuer entzündet worden.